Ex-Holding-Chef Rucker ist ab 1. Jänner Konsulent

Landesholding Burgenland
Rucker-Nachfolge zieht sich / Hohe SPÖ-Dichte in der Kommunikation.

Wer folgt Hans Peter Rucker an der Spitze der Landesholding? Heuer wird die Frage nicht mehr beantwortet. 

Hatte es Anfang September aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zum KURIER noch geheißen, die Ausschreibung werde „noch im Herbst, voraussichtlich im Oktober, erfolgen“, verlautet nun aus der Holding:

Seit dem Ausscheiden aus der Geschäftsführung (Ende Juni, Anm. der Red.) unterstütze Rucker „weiterhin maßgeblich in finanziellen Angelegenheiten und gewährleistet ab 1. Jänner als Konsulent die wirtschaftliche Kontinuität“. Die Funktion des kaufmännischen Geschäftsführers werde „zeitnah öffentlich ausgeschrieben“, lässt Kommunikationschef Matthias Schrom wissen – genauer will man sich nun nicht mehr festlegen.

Seit dem überraschenden Abgang von Ex-Banker Rucker, der Doskozils Plänen nicht immer uneingeschränkt begeistert gegenübergestanden haben soll, ist TU-Professor Gerald Goger alleiniger Geschäftsführer der Holding. 

Ihm zur Seite stehen zwei Prokuristen: Peter Dopler, einst Oberst im Abwehramt und Mitarbeiter im Kabinett von Verteidigungsminister Doskozil, und eben Ex-ORF-Chefredakteur Schrom.

Von SPÖ zu Holding

Erst vor wenigen Wochen hat der Landesrechnungshof gewarnt: 71 Prozent der Finanzschulden des Burgenlandes von 2,18 Milliarden Euro entfallen auf die Landesholding, „nur“ 29 Prozent aufs Land selbst.

Umso wichtiger – würde man meinen – ist die rasche Nachbesetzung der kaufmännischen Leitung der Holding mit 78 vollkonsolidierten Gesellschaften, 7.300 Mitarbeitern und 3,6 Milliarden Euro Bilanzsumme. Die Suche gestaltet sich dem Vernehmen nach aber schwierig, vorab kontaktierte potenzielle Kandidaten sollen abgesagt haben.

Weniger Probleme mit der Personalrekrutierung scheint es auf nachrangiger Ebene der Landesholding zu geben: So ist die frühere Sprecherin der Landes-SPÖ, Lisa Gojakovich, seit Kurzem Teamleiterin in der Kommunikationsabteilung. 

Die Eingewöhnung dürfte ihr nicht schwergefallen sein, denn vier der sieben Mitarbeiter in ihrer Abteilung waren zuvor in roten Regierungsbüros oder im SPÖ-dominierten Mattersburger Rathaus beschäftigt.

Kommentare