Ex-Begas-Boss Simandl muss weiter nicht vor Gericht
Ex-Begas-Vorstand Rudolf Simandl ist weiter nicht verhandlungs- oder vernehmungsfähig. Das hat der Grazer Uni-Professor Peter Hofmann in einem psychiatrischen Gutachten im Auftrag des Landesgerichtes Eisenstadt festgestellt, bestätigte Gerichtssprecher Bernhard Kolonovits am Mittwoch auf KURIER-Anfrage. In einem Jahr soll die nächste Untersuchung des 66-jährigen früheren Energiemanagers stattfinden, der an schwerer Depression leiden soll. Es gebe durch den Einsatz von Medikamenten Verbesserungspotenzial, führte der Mediziner aus, ob sich der Gesundheitszustand Simandls tatsächlich bessere, sei aber offen.
Wiederholung
Schon vor einem Jahr hatte Hofmann fürs Gericht ein Gutachten erstellt und Simandl Verhandlungsunfähigkeit attestiert. Deshalb fand der Begas-Strafprozess im Sommer 2016 auch ohne den Hauptangeklagten statt. Dort wären Simandl von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Untreue, schwerer gewerbsmäßiger Betrug, Veruntreuung und Geschenkannahme vorgeworfen worden. Er soll sich am Gasversorger, den er von 1997 bis 2012 lenkte, um 3,9 Millionen Euro bereichert haben. Drei Millionen Euro zahlte er zurück. Strafrahmen im Falle einer Verurteilung: bis zu zehn Jahre Haft.
Sechs andere Ex-Manager der
Begas und ehemalige Geschäftspartner hatten sich sehr wohl vor Gericht verantworten müssen und wurden zu teilbedingten Strafen und Geldbußen verurteilt oder kamen mit einer Diversion davon.
Offen sind auch noch Zivilverfahren gegen den Ex-Begas-Vorstand aus dem Südburgenland. Auch dort war Simandl nie im Gerichtssaal erschienen.
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