EU-Weinpaket: Vorteile für Winzer im Burgenland

Eine Hand hält ein Glas mit weißem Wein vor dunklem Hintergrund, im Hintergrund sind Weinfässer zu erkennen.
Das neue EU-Weinpaket soll Winzer, Regionen und Weintourismus stärken – das Burgenland zeigt sich zufrieden.

Zusammenfassung

  • Rat und EU-Parlament haben sich auf ein neues Weinpaket geeinigt, das den europäischen Weinsektor modernisieren soll.
  • Robert Hergovich, Christian Zechmeister und Andreas Liegenfeld begrüßen das Ergebnis, fordern aber Nachbesserungen.
  • Besonders wichtig sind höhere Förderquoten für Klimaanpassung und mehr Unterstützung für Weintourismus und Direktvermarktung.

Das Burgenland begrüßt die politische Einigung von Europäischem Rat und Europäischem Parlament auf das neue EU-Weinpaket. Laut Robert Hergovich, Vorsitzender der WINE Intergroup und Vertreter des Landes im Europäischen Ausschuss der Regionen, sei die Einigung ein „starkes Signal für den Weinbau, den ländlichen Raum und das kulturelle Erbe“.

Das neue Regelwerk modernisiert den Rechtsrahmen des europäischen Weinsektors. Ziel ist es, Überproduktion zu vermeiden, die Anpflanzung zu flexibilisieren und Investitionen in Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel stärker zu fördern. Für Regionen wie das Burgenland, die besonders von Trockenperioden und Extremwetter betroffen sind, bedeutet das konkrete Unterstützung für die Betriebe.

Bessere Förderungen

Neben der Produktion steht auch der Weintourismus im Fokus. Investitionen in Buschenschanken, Vinotheken und Direktvermarktung sollen künftig besser gefördert werden. Das schafft laut Hergovich zusätzliche Einkommensquellen und stärkt den sozialen Zusammenhalt im ländlichen Raum.

Ein zentrales Thema der WINE Intergroup war der Umgang mit neuen Kennzeichnungspflichten. Diese sollen laut Hergovich „mit Augenmaß“ eingeführt und Förderverfahren vereinfacht werden, um die Betriebe nicht zusätzlich zu belasten. Auch Rodungs- und Wiederbepflanzungsregeln sollen praxisnah gestaltet werden.

Andreas Liegenfeld, Präsident des Burgenländischen Weinbauverbandes, kritisiert jedoch, dass rund sechs Millionen Euro aus der EU-Weinmarktordnung 2025 nicht fortgeschrieben werden können: „Diese Mittel stehen der Weinwirtschaft nicht zur Verfügung.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Pakets betrifft die Exportförderung. Kampagnen in Drittländern sollen verlängert und Betriebe von Bürokratie entlastet werden. Zudem schaffen klarere Regeln für alkoholfreie und alkoholreduzierte Weine neue Marktchancen.

Hergovich betont, dass die Umsetzung nun in der Verantwortung der Mitgliedstaaten liege: „Die Maßnahmen müssen direkt bei den Weinbaubetrieben und in den Regionen ankommen.“ Die Einigung zwischen Rat und Parlament ist vorerst provisorisch – sie muss noch formal bestätigt und im Amtsblatt veröffentlicht werden. Erst dann treten die neuen Bestimmungen in Kraft.

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