"Es tut gut, darüber zu reden"

"Es tut gut, darüber zu reden"
Junges Paar will nach Tod seines Babys Spenden für schwer kranke Kinder sammeln.

Jana Valentina wurde nur sechs Wochen alt. Nach ihrer Geburt im Sommer kämpften die Ärzte sechs Wochen lang um ihr Leben – jedoch vergeblich. Die Tochter von Barbara Miletich und Manuel Reisner starb am 8. Juli 2016. Woran, das weiß das junge Paar bis heute nicht.

Um den Schicksalsschlag besser verarbeiten zu können, möchten die Oberpullendorfer jetzt kranken Kindern helfen. Reisner geht deshalb nach dem Motto "hike for kids" am 27. Jänner bei der "24 Stunden Burgenland Extrem Tour" (siehe Zusatzbericht) in der Halbdistanz an den Start, und sucht Unterstützer, die für jeden zurückgelegten Kilometer einen Euro spenden. Auch geringere Pauschalbeträge sind willkommen. Die Spenden gehen an die St. Anna Kinderkrebsforschung.

"Es tut gut, darüber zu reden"
Familie Reisner, Oberpullendorf, Baby mit sechs Wochen gestorben, Neusiedler See extrem, 24 Stunden, gehen für den guten Zweck, Spendensammlung für St. Anna Kinderspital

2016 sollte eigentlich das Jahr des jungen Paares werden. Zuerst der Heiratsantrag, dann das lang ersehnte Wunschkind. Nach einer bis dahin komplikationsfreien Schwangerschaft musste das Baby aber plötzlich per Notkaiserschnitt geholt werden, die Herztöne machten den Ärzten Sorgen.

Die Geburt hatten Mama und Baby gut überstanden, anfangs schien alles in Ordnung zu sein. Weil Jana Valentina aber immer schwächer wurde und schlechte Blutwerte hatte, wurden Mutter und Kind vom Krankenhaus Oberpullendorf nach Wiener Neustadt und schließlich auf die Kinderintensivstation ins Wiener AKH verlegt. "Die Ärzte haben nichts gefunden und wussten nicht, was sie tun sollen", erzählt Reisner.

Am 28. Juni wurde ihre Tochter im Spital getauft. "Wir haben das nicht als Nottaufe gesehen. Sie hat gekämpft wie eine Löwin, wir haben so gehofft und gebetet, dass sie überlebt", erzählt das Paar. Zehn Tage nach der Taufe ist ihr Baby gestorben. Für die Eltern ist eine Welt zusammengebrochen: "Du fragst dich, was du verbrochen hast bzw. ob es wirklich einen Gott gibt." Bis heute fällt es den beiden schwer, das Geschehene in Worte zu fassen. Jeden Tag besuchen sie das Grab. "Es tut gut, wenn wir darüber sprechen können. Unsere Familie gibt uns großen Rückhalt", erklärt Barbara Miletich. Aus Angst über das Thema zu sprechen, würden einige Bekannte den Kontakt zu ihnen meiden , "das ist sehr schade", sagt Reisner.

Langes Warten

Komplett mit dem Tod ihrer Tochter abzuschließen sei noch lange nicht möglich. Auch deshalb nicht, weil sie bis heute nicht wissen woran ihr Kind gestorben ist. "Wir warten auf die Befunde, um endlich zu wissen, welche Krankheit uns unser Kind genommen hat", sagt Barbara. In der Zwischenzeit will sich das Paar für andere Kinder einsetzen. "Wir haben im AKH viele Eltern mit kranken Kinder gesehen und wissen selbst, wie schwer das ist. Deshalb möchte ich bei der Burgenland Extrem Tour Spenden sammeln", so Reisner. Wer ihn unterstützen möchte, schreibt ein eMail an hikeforkids@gmail.com.

Spenden:St. Anna Krebsforschung:AT75 4300 0414 5050 2004; Volksbank Wien , Kennwort: "hikeforkids"

Es ist das extremste Abenteuer, das die Region zu bieten hat: Die Umrundung des Neusiedler Sees mitten im Winter. Am 27. Jänner fällt der Startschuss für die sechste Auflage der "24 Stunden Burgenland Extrem Tour".

Wanderer, Läufer und Radfahrer gehen dabei bei widrigen Bedingungen an die Grenzen ihrer körperlichen und mentalen Belastbarkeit. 2400 Teilnehmer sind heuer am Start.

Einen von drei Trails gilt es zurückzulegen. Die Original-Tour ist 120 Kilometer lang und startet nach einem gemeinsamen Frühstück um 4.30 Uhr in Oggau, ab Apetlon müssen Sportler "nur" mehr 60 Kilometer zu Fuß zurück legen. Heuer können Teilnehmer die Extrem-Tour erstmals mit dem Fahrrad hinter sich bringen – 360 Kilometer warten in der neuen Disziplin ab Podersdorf.

Der Run auf das Event ist groß wie nie zu vor. Längst sind die 2400 Startplätze ausgebucht. Im Vorjahr waren es 1800 Teilnehmer, im ersten Jahr lediglich 60. Tourgründer Michael Oberhäuser erklärt den Reiz der Veranstaltung: "Im Winter mitten durch das UNESCO Welterbegebiet zu gehen, zu laufen oder zu biken ist eine lange, weite Abenteuer-Reise. Eine Reise mit vielen magischen Momenten, die rund um den See führt aber auch einen Weg zu sich selbst beinhaltet."

Auch wenn die Organisatoren beteuern kein Wettrennen zu veranstalten, die Rekordzeit für Umrundung des Sees im Winter liegt bei unglaublichen 9 Stunden und 29 Minuten. Infos unter www.24stundenburgenland.com

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