Ersthelfer bei Schicksalsschlägen

Ersthelfer bei Schicksalsschlägen
Bei Tragödien und Schicksalsschlägen sind sie vor Ort – helfen, hören zu oder sind da, um das Leid zu lindern.

Der Mann geht in die Arbeit und kommt nicht mehr nach Hause. Ein Jugendlicher springt von einer Brücke, eine Familie wird bei einem Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Dann, wenn Notärzte nichts mehr machen können, kommt das Kriseninterventionsteam zum Einsatz.

"Wir sind die Ablöse und werden bei tragischen Unfällen gerufen", sagt Michaela Schmölzer-Pfingstl. Sie ist die Bezirkskoordinatorin des Kriseninterventionsteams von Oberwart. Seit drei Jahren gibt es die "Erste Hilfe für die Seele" im Burgenland. 137 ehrenamtliche Mitarbeiter – vom Rettungssanitäter über den Lehrer bis zum Pensionisten – stehen ständig für Notfälle bereit.

"Eine sechstägige Ausbildung mit einem Psychologen, ein 16-stündiger Erste Hilfe Kurs und 20 Stunden als zweiter Beifahrer in einem Rettungswagen", beschreibt Schmölzer-Pfingstl die Ausbildung für die Krisenintervention. Danach wird man in die Liste aufgenommen und kontaktiert wenn es einen Einsatz gibt.

"Ob wir angefordert werden, entscheiden die Blaulichtorganisationen", sagt die Koordinatorin, die hauptberuflich im Rettungsdienst arbeitet. Wird ein Team gebraucht, kommen jene beiden, die am nächsten dran sind und Zeit haben zum Einsatz. "Das kann auch mitten in der Nacht sein", weiß Schmölzer-Pfingstl aus Erfahrung. Oft sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter dabei, wenn die Polizei eine Todesnachricht überbringt. "Wir fragen ob unsere Hilfe gewünscht wird und drängen uns niemanden auf." Das Angebot werde gern angenommen. Seit dem Bestehen des Teams absolvierten die Freiwilligen rund 340 Einsätze.

Helfen

Manche davon bleiben besonders in Erinnerung. Wie etwa ein Unfall bei dem eine ganze Familie starb. "Wenn solche Sachen passieren, schauen wir immer, dass sich die Leute von den Verstorbenen verabschieden können", sagt Schmölzer-Pfingstl. Für die Mitarbeiter ist es oft keine leichte Aufgabe bei Tragödien dabei zu sein. In Supervisionen und Teambesprechungen wird das Erlebte verarbeitet.

Warum Sie diese Arbeit macht? "Man will den Leuten helfen, aber man geht auch gestärkt aus den Einsätzen raus. Es gibt so viele Schicksale und man ist mit seinem Leben dann wieder zufriedener", erklärt Schmölzer-Pfingstl.

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