Ermittlungen nach Entführungsversuch eines Kindes in Oberschützen
Aufregung um einen mutmaßlichen Entführungsversuch in Oberschützen (Bezirk Oberwart). Am Montag wollte eine unbekannte Frau einen Buben aus der Nachmittagsbetreuung der Volksschule abholen und nannte dabei sogar dessen vollen Namen.
Die anwesende Pädagogin verweigerte das, weil diese Person keine Berechtigung dazu hatte. Außerdem wurde der Bub erst kurz zuvor von seiner Mutter abgeholt.
Sofort wurden die Eltern des Kindes verständigt, die erstatteten umgehend Anzeige bei der Polizei.
Ermittlungen "in alle Richtungen"
Die Polizei bestätigt den Vorfall, will sich aber noch nicht näher dazu äußern. "Wir gehen dem Vorwurf nach und ermitteln in allen Richtungen", so ein Sprecher. Ob es sich tatsächlich um eine versuchte Entführung handelt, wie in einem Schreiben der Schule an die Eltern steht, sei derzeit noch unklar.
Die Frau ist zwischen 25 und 30 Jahre alt, hat braune Augen, schwarze schulterlange Haare und ist etwa 170 bis 175 Zentimeter groß - eher schlank und mit dunklerem Teint. Sie hat gebrochenes Deutsch gesprochen.
Bei der versuchten Abholung des Kindes trug sie eine dunkle Hose, ein helles Oberteil, eine braune längere Jacke und schwarze Stiefeletten.
Beim Wegfahren wurde sie in einem weißen Kleinwagen gesehen, vermutlich ein Mercedes B-Klasse, der einen Schaden am vorderen Kotflügel aufwies.
Brisanz gewinnt der Vorfall, weil es sich bei dem Buben um den Sohn eines hochrangigen Politikers in der Region handelt.
Eltern sind verunsichert
In Oberschützen ist es bereits mehrfach zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Dementsprechend groß ist die Verunsicherung unter den Eltern. In den umliegenden Gemeinden wurden Informationsschreiben verschickt, um über den Vorfall aufzuklären. Außerdem wird darin aufgerufen, "besonderes Augenmerk auf fremde Personen im Schulbereich zu haben".
Sollten Kinder einmal nicht von einem der Erziehungsberechtigten abgeholt werden, werden die Eltern gebeten, dies vorher in der jeweiligen Betreuungseinrichtung zu melden.
Zudem werden seitens der Gemeinde Oberschützen, in der es zahlreiche Bildungseinrichtungen gibt, präventive Maßnahmen überlegt, um alle Beteiligten besser für das Thema zu sensibilisieren. Ähnliche Maßnahmen sind auch in umliegenden Gemeinden angedacht.
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