Ermittlungen gegen 2. Ex-Begas-Vorstand
Gegen den Mitte April fristlos entlassenen Ex-Begas-Vorstand Rudolf Simandl laufen seither auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft (die Causa wurde mittlerweile von Eisenstadt an die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA abgetreten). Ermittelt wird mittlerweile aber auch gegen Simandls Ex-Kollegen Reinhard Schweifer, wie dem KURIER von WKStA-Sprecher Erich Mayer bestätigt wurde. Bei Schweifer werden vor allem etwaige Unregelmäßigkeiten der Bemessungsgrundlagen für Provisionszahlungen unter die Lupe genommen.
Indessen hat die Staatsanwaltschaft bei Simandl eine Kontoöffnung beantragt, berichtete das Wirtschaftsblatt am Montag. Simandl wird der Untreue und der Abgabenhinterziehung verdächtigt. Die Liste der Vorwürfe ist lang. So soll der Ex-Begas-Boss gegen seinen Vertrag 26.979 Euro Urlaubsabfindungen ausbezahlt sowie weitere 53.316 Euro gegenverrechnet haben. Eine Prämienzahlung für 2005/06 soll er ungerechtfertigterweise um 49.857 Euro ausgeweitet und 2003 eine Prämie von 36.052 Euro kassiert haben, obwohl die Ziele nicht erreicht worden seien. Auch eine überhöhte Urlaubsabfindung von 88.047 Euro sowie überhöhte Kilometergeldabrechnungen von 8505 Euro stehen im Raum. Für beide Ex-Manager gilt die Unschuldsvermutung.
Front
Der frühere Begas- und Bewag-Vorstand Schweifer kämpft auch noch an einer anderen Front. Er trifft sich am kommenden Dienstag, 23. Oktober (8.40 Uhr bis 18 Uhr) mit seinem früheren Arbeitgeber im Landesgericht Eisenstadt. Schweifer hat die Bewag, die nach der Fusion mit der Begas seit Anfang Oktober Energie Burgenland heißt, auf "Einhaltung des Vertrages und Erfüllung sämtlicher gerechtfertigter Ansprüche" geklagt.
Summen wurden nicht genannt, zumindest das Gehalt im Rahmen des ursprünglich bis Ende 2015 laufenden Vertrags wird aber wohl eingefordert. Nachdem im April steuerschonende Praktiken in der Begas ans Licht kamen, waren Rudolf Simandl und dessen schon zur Bewag abgewanderter Ex-Vorstandskollege Schweifer fristlos entlassen worden. Eine Begas-Sonderprüfung habe die Entlassung der Ex-Vorstände bestätigt, hatte der Bewag-Aufsichtsrat Anfang August argumentiert und den mehrere hundert Seiten dicken Prüfbericht umgehend an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
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