Erfolgreiche Inklusion: Vom Schlossgarten ins Berufsleben

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Mit Gartenarbeit zur Teilhabe: Im Schloss Lackenbach arbeiten Jugendliche mit Behinderung im Rahmen einer integrativen Ausbildung an ihrer beruflichen Zukunft.

Was für viele junge Menschen ein selbstverständlicher Schritt ist, bleibt für andere ein Hindernislauf: der Einstieg ins Berufsleben. Mit der „WirtschaftsIntegrativen BerufsAusbildung“ (WIBA) wurde im Burgenland ein Modell entwickelt, das jungen Menschen mit Behinderung eine reale Chance auf Teilhabe bietet – praxisnah, individuell und direkt im Betrieb.

Im Schlosspark Lackenbach, einem Standort der Esterhazy Betriebe im Bezirk Oberpullendorf, wird dieses Modell gelebt.

Organisiert wird das Projekt vom Verein Rettet das Kind. Finanziert wird es seit 2024 vom AMS Burgenland, das damit eine zentrale Aufgabe erfüllt: „Das AMS hat den Auftrag, teilarbeitsfähige Jugendliche beim Weiterentwickeln ihrer beruflichen Kompetenzen zu unterstützen“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl. Dass dabei Partner wie Esterhazy mitziehen, ist „besonders erfreulich“.

Gleichberechtigt & selbstbestimmt

Seit 2021 stellt Esterhazy Ausbildungsplätze für das Projekt zur Verfügung. Fünf Jugendliche sind aktuell im Schlosspark Lackenbach tätig. Einer von ihnen startete vor drei Jahren mit einem Praktikum – gefördert vom Sozialministeriumservice – und befindet sich mittlerweile im dritten Lehrjahr.

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Projektpartner sind Rettet das Kind, AMS  und Esterhazy. 

Gartenleiter Michael Manak begleitete ihn von Beginn an: „Wir haben gemeinsam begonnen, einen Waldgarten anzulegen. Viele Arbeiten kann er dort mittlerweile selbstständig oder mit geringfügiger Unterstützung durchführen, was die anderen Mitarbeiter entlastet. Er ist eine Bereicherung fürs Team.“

Neben der praktischen Arbeit entsteht auch Kunst: Zwei Teilnehmerinnen halten ihre Eindrücke in Zeichnungen fest. Ihre Bilder – zwischen zarten Naturmotiven und expressiven Alltagsszenen – sind in einer Ausstellung mit dem Titel „Perspektiven“ zu sehen.

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Fünf Jugendliche sind derzeit im Schlosspark Lackenbach beschäftigt. Ein Teilnehmer befindet sich bereits im dritten Lehrjahr. 

Michael Gröschl, Vorstand der Esterhazy Betriebe, sieht das Projekt als Teil unternehmerischer Verantwortung: „Wir bieten jungen Menschen in unterschiedlichen Ausbildungsstadien Praktikumsplätze und geben so die Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln.“ Peter Rezar, Präsident von Rettet das Kind, formuliert es grundsätzlicher: „Für eine inklusive Gesellschaft ist entscheidend, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf gleichberechtigt und selbstbestimmt am Arbeitsleben teilhaben können.“

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