Energiegemeinschaft "Fanclub Burgenland" verspricht sinkende Netzgebühr
Kernstück der Mitte Oktober präsentierten landesweiten Energiegemeinschaft „Fanclub Burgenland“ der Burgenland Energie (BE) waren die Stromkosten: Mitglieder der Energiegemeinschaft beziehen Strom aus Wind- und PV-Anlagen des Landesenergieversorgers um 10 Cent/kWh netto. Und das 20 Jahre lang.
Am Mittwoch erklärten BE-Vorstandschef Stephan Sharma, Fanclub-Obmann Philip Payer und LH Hans Peter Doskozil, wie auch Kosten fürs Netz und Abgaben gesenkt werden sollen.
Um im „Fanclub Burgenland“ auch die Netzgebühren zu reduzieren, wurde das gesamte Land in 19 regionale Energiegemeinschaften geteilt, die der landesweiten Energiegemeinschaft untergeordnet sind.
Dadurch werde eine 28-prozentige Reduktion ermöglicht, erklärte der Landeshauptmann.
Laut Sharma befinde man sich derzeit am „Höhepunkt der Energiekrise“ und gerade jetzt würden Maßnahmen des Bundes beendet. Für den durchschnittlichen Haushaltskunden rechnet er dadurch mit 450 Euro Mehrkosten im Jahr.
Sharma: „Das ist nicht verantwortbar“, deshalb habe man den „Fanclub“ gegründet. Die Zuordnung zu den regionalen Energiegemeinschaften erfolge ab dem Frühjahr über die Zählpunktnummer.
Ausgebaut werden soll auch die E-Mobilität. Aktuell betreibt die Burgenland Energie alle 30 Kilometer eine E-Tankstelle, insgesamt sind es 634 Ladestationen. Über die Energiegemeinschaft laden die Mitglieder um 3,50 Euro für 100 Kilometer.
Ab 2025 seien Ladepunkte mit Überdachung und einem Kioskbereich "zum Relaxen" geplant. Dort sollen von der Biogenossenschaft regionale Produkte angeboten werden.
Laut Vereinsobmann Payer zählt der „Fanclub“ aktuell 4.000 Anmeldungen. Bisher habe man nur bei Roadshows in Gemeinden geworben - nach jeder Veranstaltung seien rund 50 Anmeldungen dazugekommen.
In den nächsten Tagen gehen Postkarten an alle Haushalte mit Informationen und Anmeldemöglichkeiten, ganz klassisch und analog auch fürs ältere Publikum.
Die am 1. 1. 2025 startende Energiegemeinschaft ist nur „zusätzlicher Stromlieferant“. Der bestehende Energieliefervertrag (ob mit Burgenland Energie oder einem anderen Versorger) bleibt aufrecht.
Zunächst wird damit gerechnet, dass „Fans“ rund 50 Prozent ihres Bedarfs von der Energiegemeinschaft beziehen (immer dann, wenn Windräder oder Photovoltaikparks Strom erzeugen), die andere Hälfte vom Stromlieferanten.
Géza Molnár, Spitzenkandidat der „Liste Hausverstand“ für die Landtagswahl, ist gegen das Zweiklassensystem: „Was soll diese Einteilung in ‚Fan‘ und ‚kein Fan‘? Die Aufgabe des Unternehmens muss es sein, alle Kunden mit möglichst billiger Energie zu versorgen".
Der "teure Ausbau" von Wind- und Sonnenkraft müsse gestoppt und die Burgenland Energie gemeinnützig werden. „Was für die Pflege gilt, muss erst recht für Strom und Gas gelten", so Molnár mit Blick auf die von der SPÖ-Regierung verordnete Gemeinnützigkeit der Pflege.
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