Energie: Modell Güssing für den Rest der Welt

Energie: Modell Güssing für den Rest der Welt
Initiator Reinhard Koch möchte nicht nur die Region energieautark machen, sondern Güssinger Innovation weltweit vermarkten.

Wenn man an einem Tag zwei Einladungen bekommt, einmal von der Weltbank, und einmal von der chinesischen Regierung, Vorträge zu halten, dann muss man wohl was zu sagen haben. Genau das ist Reinhard Koch, Motor und Seele des Modells Güssing, widerfahren. Und genau dieses Modell sollte der dort präsentieren.

Koch ist ein Getriebener in Sachen Erneuerbare Energie. Mit einer außergewöhnlichen Hartnäckigkeit setzt er seine Ideen in Machbares um. Nun zieht der 1960 Geborene eine Zäsur in seinem Leben. "Ich trenne mich weitgehend von der Fernwärme Güssing. Nach 20 Jahren sollen das andere machen und ich habe mehr Zeit mich um neue Projekte zu kümmern", sagt der Mann, der mit einem Schmunzeln als seinen Hauptberuf Basketball-Manager der Güssing Knights angibt.

Schwerpunkte

Zwei Schwerpunkte sind es, um die er sich jetzt verstärkt kümmern will. Den Ausbau des Ökoenergielandes zu einer energieautarken Region und die weltweite Vermarktung der in den letzten Jahrzehnten in Güssing entwickelten Innovationen auf diesem Bereich.

Denn nicht erst seit dem Besuch von Arnold Schwarzenegger ist Güssing weltweit in aller Munde. Das Know How der Südburgenländer aus allen kohlenstoffhaltigen Produkten Energie, wie Wärme, Gas oder Treibstoff, zu gewinnen, erweckt weltweites Interesse. Andres im Land: Zur Zeit herrscht zwischen der Gemeinde Güssing und der Landesspitze Eiszeit, weil zum Schwarzenegger-Besuch der Landeshauptmann nicht geladen war.

Konkret ist in der Region geplant, neue Biogaswerke zu errichten, die Biogas und Wärme erzeugen sollen. Betrieben werden sie mit landwirtschaftlichen Nebenprodukten, wie Klee, oder mit allem was an Gras- und Holzschnitt in den Gemeinden so anfällt.

International hat man nichts Geringeres vor, als die Energieversorgung zu revolutionieren. Häuser sollen zu Kraftwerken werden, die Netze dezentral und nicht mehr nur von Großkraftwerken versorgt werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck an Speichersystemen für Haushalte, damit die dort erzeugte Energie auch gespeichert und erst dann abgegeben werden kann, wenn Bedarf dafür besteht", sieht Koch zu Zukunft nachhaltig. So könnten 1000 Haushalte ein Kraftwerk ersetzen.

Von einer Auszeit ist für den quirligen Manager derzeit nichts zu sehen.

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