Eisenstadt verliert seinen Keller: Gastronom sperrt Ende März zu

Eisenstadt verliert seinen Keller: Gastronom sperrt Ende März zu
Die Eisenstädter Lokalszene verliert beliebten Treffpunkt: Der EisenStadtkeller sperrt Ende März zu.

Das Ende gab Gastronom Michael Dichatschek am Montag auf Facebook bekannt. Die Kommentare unter dem Posting vom 14. Jänner sprechen Bände. „Jetzt kann man gar nicht mehr fortgehen“ und „Eisenstadt ist mittlerweile echt ein trauriger Haufen. Wird Zeit, dass sich da jemand einsetzt, damit die Stadt für die Jüngeren interessant bleibt“ ist da zu lesen. Mittendrin in den Kommentaren fragen viele Jugendliche: „Und wo gehen wir jetzt fort?“

Im Gespräch mit dem KURIER bekräftigt Dichatschek seinen Entschluss und spricht von „unüberwindbaren Differenzen, unter anderem deshalb, weil das Gebäude verkauft wurde“. Probleme mit dem Vermieter hätte es keine gegeben, wohl aber unterschiedliche Ansichten. „Einer sagt A, der andere B. Wenn man sich dann nicht auf C einigt, geht jeder seines Weges“, sagt Dichatschek. Gerüchte, wonach steigende Mieten ausschlaggebend waren, dementiert der Gastronom. „Da gibt es keine Probleme, aber die Differenzen sind einfach zu groß geworden.“ Welche das konkret sind, wollte er nicht sagen.

Der EisenStadtkeller war seit Eröffnung 2012 ein beliebter Treff für Jugendliche. Das als Cocktailbar und Dance Club geführte Lokal wurde nach langwierigen Behördenwegen umgebaut, vor allem die Auflagen des Bundesdenkmalamts hatten die Eröffnung verzögert.

Schwer für Gastronomen

Einige Jahre später ist nun Schluss, Dichatschek selbst hegt vorerst keine gastronomischen Pläne in der Landeshauptstadt. Auf die Frage, ob in Eisenstadt wirklich „tote Hose“ herrsche, wie oft in sozialen Medien zu lesen ist, sagt er: „Gastronomen haben es im Moment überall schwer, egal ob im Norden oder im Süden. Ein Fünkchen Wahrheit wird schon dran sein, wenn man immer wieder hört, dass es in Eisenstadt kein Angebot für Jugendliche gibt.“

Wobei das zumindest am Wochenende nicht ganz stimmt, gibt es doch mit Mangoo und James Dean zumindest zwei Nachtlokale. Länger offen hat auch das Hopfen & Söhne oder die Kredenz, dort ist aber eher ein gemütlicheres Publikum.

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