Ein zarter Hoffnungsschimmer
Gibt es vielleicht doch noch ein Leben nach der Pleite für Blue Chip Energy, den Fotovoltaikhersteller aus Güssing? Masseverwalter Rechtsanwalt Wilhelm Lackner ist jedenfalls durchaus zuversichtlich, den Standort erhalten zu können: "Es gibt zahlreiche Interessenten, die sich bei uns gemeldet haben."
Der Betrieb selbst im Werk in Güssing wurde zwischenzeitlich komplett eingestellt, lediglich Sicherungsarbeiten am hochkomplexen Maschinenpark werden durchgeführt.
Zur Zeit ist der Masseverwalter damit beschäftigt, die Daten für künftige Investoren zu erstellen: "Das ist eine aufwendige Arbeit, das geht nicht von heute auf morgen, aber wir arbeiten intensiv daran."
Insolvenz
Wie berichtet, musste Blue Chip Energy Ende Juli Konkurs anmelden. Die Passiva beliefen sich bei der Insolvenzeröffnung auf 78 Millionen, die Aktiva wurden mit 54 Millionen Euro angegeben. Von der Pleite sind mehr als 110 Arbeitnehmer betroffen.
Wie viele Interessenten derzeit im Rennen sind, will der Masseverwalter nicht konkret sagen: "Das ändert sich fast täglich, immer wieder kommen neue hinzu. Das Interesse ist aber enorm." Um mit ihnen in konkrete Verhandlungen gehen zu können, sei es jetzt wichtig, den finanziellen Status des Unternehmens hieb- und stichfest aufzubereiten. Noch bis Ende August können Gläubiger ihre Forderungen anmelden, am 12. September ist dann die Prüfungstagsatzung.
Wilhelm Lackner hält es für realistisch, für die ramponierte "Braut" Blue Chip Energy einen Partner zu finden. "Das Unternehmen ist technologisch top, die Mitarbeiter hoch qualifiziert und ihre Produkte hervorragend. Das weiß man auch in der Branche, daher kommt auch das große Interesse", gibt sich der Masseverwalter optimistisch.
Formal wird noch immer ein Sanierungsverfahren angestrebt. Geplant ist, den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent anzubieten. Entscheidend für eine Weiterführung ist aber eine Kapitalspritze eines Investors. Darüber wird jetzt auf Hochtouren verhandelt.
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