Ein Ort im Burgenland: Hier sind ÖVP und SPÖ auf Augenhöhe

Ein Ort im Burgenland: Hier sind ÖVP und SPÖ auf Augenhöhe
ÖVP-Ortschef Bernd Strobl hat stark verloren. Im Gemeinderat gibt ihm nicht nur SPÖ-Vize Tanja Illedits Kontra, sondern auch ihr Mann, Ex-Landesrat Christian Illedits

Der Ollersdorfer ÖVP-Bürgermeister Bernd Strobl ist eine kommunalpolitische Ausnahmeerscheinung. Mehrmals hat sich der Ortschef der 1.000-Einwohner-Gemeinde im Bezirk Güssing in den vergangenen Jahren geradezu genüsslich mit der roten Alleinregierung im Land angelegt; er wollte Zahlungen der Marktgemeinde ans Land einstellen oder den SPÖ-Parteimanager klagen. Die Sozialdemokraten in seiner Heimatgemeinde schienen ihm offenbar so schwach, dass eine Auseinandersetzung mit ihnen gar nicht lohnte.

Damit dürfte jetzt Schluss sein. Der 48-jährige Strobl und seine Volkspartei haben bei der Kommunalwahl vor einer Woche Verluste im zweistelligen Prozentbereich erlitten, die SPÖ unter Tanja Illedits (49) legte im selben Ausmaß zu. Und über das rote Vorzugsstimmenmandat zieht auch ihr Ehemann Christian Illedits, früherer Bürgermeister von Draßburg, Landtagspräsident und Landesrat, neu ins Ollersdorfer Gemeindeparlament ein.

„Das war eine Ohrfeige“, sagt Strobl über das Wahlergebnis. Er sei „einigermaßen überrascht“ gewesen, aber er bringe die Dinge eben gern auf den Punkt und das gefalle nicht allen. Aber: „Der Wähler hat immer recht.“ Nur mehr 10 zu 9 steht es jetzt im Gemeinderat für die Volkspartei, der seit zehn Jahren amtierende Ex-Schiedsrichter Strobl konnte seinen Bürgermeistersessel in der Direktwahl mit Ach und Krach verteidigen, der Vizebürgermeister muss aber den Roten abgetreten werden.

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