Ein Minimundus der Energiewende
Alexander Van der Bellen ist ein höflicher Mensch, deshalb erinnert der Bundespräsident nur en passant daran, dass man Fotovoltaikanlagen auch auf Dächern anbringen könne, als er am Dienstag am Bio-Landgut Esterhazy zwischen Donnerskirchen und Oggau mit LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Esterhazy-General Stefan Ottrubay den „Green-Tech-Bio-Campus“ eröffnet.
Die in Kooperation zwischen Esterhazy und Energie Burgenland (EB) für Kinder erdachten Stationen auf dem weitläufigen Areal sollen im Kleinen zeigen, wie sich die Erzeugung erneuerbarer Energie mit Bio-Landwirtschaft verknüpfen lässt: Zum Beispiel, indem auf Äckern Fotovoltaikmodule aufgestellt werden, die sich auch senkrecht justieren lassen, um Erntemaschinen die Durchfahrt zu ermöglichen.
Auch außerhalb des Bio Campus arbeiten Esterhazy und der Landesenergieversorger schon zusammen, in Schattendorf entsteht eine Fotovoltaikanlage auf Flächen des landesweit größten privaten Grundeigentümers (siehe auch Bericht rechts). Ranger des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel sollen Besucher der Modellanlage in kurzweiliger Form über Natur, Klima und Nachhaltigkeit informieren.
Begünstigtes Burgenland
Darin versucht sich am Dienstag auch Van der Bellen, der den zur Eröffnung geladenen Kindern der Volksschule Donnerskirchen und der Mittelschule Illmitz vom Tiroler Kaunertal erzählt, wo er aufgewachsen ist. Der Bau eines Wasserkraftwerks Anfang der 1960-er Jahre habe zwar Wohlstand gebracht, aber um den Preis der Unwiederbringlichkeit von Natur. Das Burgenland habe dank Wind und Sonne bessere Voraussetzungen als andere Regionen in Österreich, das sei ein „Zeichen, dass es anders geht, dass man Natur nicht zerstören muss, um Strom zu erzeugen“. Ein Ziel der im Burgenland für 2030 angepeilten Energiewende sei auch, sich von Gas- und Öllieferungen unabhängig zu machen, so Doskozil mit Blick auf Russland und den Krieg gegen die Ukraine. „Der Green-Tech-Bio-Campus ist ein Ort, an dem wir sehen, dass wir alles haben, was wir brauchen, um unseren Planeten zu retten“, so EB-Chef Stephan Sharma.
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