Ehrung für 35 Jahre aufopfernde Pflege

Ehrung für 35 Jahre aufopfernde Pflege
Seit 35 Jahren betreut Maria Jandl ihren Sohn. Dafür wurde der 81-Jährigen nun der Goldene Pflegepreis verliehen.

Ein freies Zeitfenster in Maria Jandls Tagesablauf zu finden, ist nicht so leicht, wie man es bei einer 81-jährigen Frau vielleicht erwarten würde. Zwischen Einkaufen und Kochen geht  sich dann doch noch ein Gesprächstermin aus, bei  dem die Neusiedlerin von ihren Leistungen erzählt, für die sie als erste Burgenländerin am Donnerstag mit dem Goldenen Pflegepreis der AUVA ausgezeichnet wurde.

Seit 35 Jahren betreut die Seniorin ihren 57-jährigen Sohn Peter, der im Rollstuhl sitzt. Eine „schier übermenschliche Leistung“, wie es Landesrat Peter Rezar in seiner Laudatio ausdrückt.

„Das ist eine sehr schöne Anerkennung für mich“, freut sich die 81-Jährige, der das Schicksal im Leben oft übel mitgespielt hat. Nach einer Verletzung an der Wirbelsäule nach einem Arbeitsunfall im Jahr 1974 war ihr mittlerweile verstorbener Mann schwer gehbehindert. Zwei Jahre später verunglückte ihr Sohn bei einem Autounfall nach einem Reifenplatzer. Seine gelähmten Beine fesseln ihn seither an den Rollstuhl. Seit fünf Jahren genießt Peter Jandl die Pension und vertreibt sich  die Zeit mit Lesen oder Computerspielen. Auch er freut sich über den Preis: „Sie hat ihn ja auch verdient.“

Tagesablauf

Einkaufen, Kochen, Putzen, Bügeln und andere Hausarbeiten stehen für seine Mutter währenddessen am Tagesprogramm. „Einkaufen geh ich jeden Tag, da hör ich wenigstens was neues“, schildert Jandl die kleinen Freuden des Lebens. Und zwischendurch geht sie täglich mehrmals ihrem Sohn zur Hand, beim Aufstehen, Anziehen oder auch nur bei Kleinigkeiten ist dieser auf die Hilfe seiner Mutter angewiesen. Unterstützung hat die Familie bisher keine benötigt, „aber das wird nicht ausbleiben“, weiß Jandl. Ein Bandscheibenvorfall und Probleme mit den Knien sind die Spuren, die die Jahre der aufopfernden Pflege bei Maria Jandl hinterlassen haben. Aber das ist für sie kein Grund zum Jammern. „Mitgemacht haben wir schon genug, aber wir sind froh, dass wir gesund sind“, gibt sich die 81-Jährige zufrieden.

Den Urlaubsaufenthalt, den sie als Preisträgerin erhalten hat, wird sie nicht antreten, da sie ihren Sohn nicht alleine lassen kann. Lieber würde sie einen Tagesaufenthalt in der Therme verbringen, um ein wenig abzuschalten und Kraft zu schöpfen.

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