Downhill im flachen Burgenland? Und das sogar mit Muskelkater!

Downhill im flachen Burgenland? Und das sogar mit Muskelkater!
Mountainbiken will auch im flachen Burgenland gelernt sein – ein Erfahrungsbericht.

Einmal so rasant einen Berg hinunter Radeln, wie die Top-Mountainbiker dieser Welt – das wär’s. Aber weil so etwas nicht von heute auf morgen geht, braucht man Beistand. Von ganz oben, damit nichts passiert. Aber auch irdischen. Und zwar in Form von Mountainbike-Coach Roman Csiszer.

Die Profis fahren nämlich so ins Tal:

Bei mir sah die Sache schon anders aus. Auch wenn mir mein Coach vor der ersten Abfahrt auf den Burgenland Trails am Geschriebenstein alles Wissenswerte beibrachte.

Und das war gut so. 

Mehr dazu hier: Im burgenländischen Flachland geht‘s bald rasant bergab

Eins ist fix: Ohne das Fahrtraining zuvor hätte ich in so mancher Kurve einen Baum umarmt. Die Strecken sind zwar relativ breit, aber man will natürlich seine Grenzen ausloten und immer schneller fahren. Der Mountainbike-Coach vor einem schafft es ja auch.

Insgesamt stehen auf den Burgenland Trails am Geschrieben vier Routen zur Auwahl.

Nach der Einführung also hinauf auf den Berg, aber mit dem Shuttletaxi und noch nicht per Muskelkraft. Zum Aufwärmen ging es auf den „Head Trail“ in Richtung Aussichtspunkt am Geschriebenstein, mit 884 Metern der höchste Berg des Burgenlandes. Von dort geht es weiter zu den anderen Routen.

Die sind an 365 Tagen im Jahr befahrbar, wenn das Wetter mitspielte. Das machte es bei meinem Besuch natürlich nicht, aber dank des Blätterdachs waren die Tropfen kaum zu spüren. Die Strecke war freilich rutschig.

Dann entscheiden wir uns für den „Batthyány Trail“, insgesamt stehen am Geschriebenstein 40 Kilometer Strecke zur Auswahl. Die Strecken wurden „minimal invasiv“ gebaut, also mit möglichst wenigen Eingriffen in die Natur, wie mir mein Coach verrät. Kein einziger Baum sei gefällt worden.

Downhill im flachen Burgenland? Und das sogar mit Muskelkater!

Bergab spürt man das höhere Gewicht des Elektrorads deutlich.

Mir wäre es beinahe anders gegangen, nämlich beim ersten „Drop“, also einem Sprung. Dabei wichtig: Immer gerade nach vorne schauen – auch wenn die „Bergwelt“ des Südburgenlandes natürlich durchaus den ein oder anderen Blick wert ist.

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Und wer jetzt meint, im Burgenland gebe es keine Berge, der ist noch nicht mit dem Rad auf den Geschriebenstein gefahren. Ok, ich gebe zu – mit meinem E-Mountainbike war es fast schon eine Erholung.

Weil wenn es rasant ins Tal geht, kann das mitunter auch sehr anstrengend sein. Auf einem der Teilstücke zeigt mir mein Trainer, wie schnell man wirklich fahren kann.

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Ich tue es ihm nach – und fühle den Rausch der Geschwindigkeit. Die Ernüchterung folgt später, als ich mir das Video der Fahrt ansehe. Im Vergleich zum Mountainbikelehrer bin ich die Schildkröte, die dem Hasen nicht hinterher kommt.

Aber ich komme ohne Stürze oder Verletzungen am Rechnitzer Stausee an und freue mich, die rote Strecke bewältigt zu haben. Im Notfall gebe es ein eigenes Rettungskonzept, sagt Csiszer. „Die Blaulichtorganisationen wurden geschult, sie kennen die Wege zu den Trails.“

Und ich jetzt die Folgen eines Tags am Bike: Muskelkater überall.

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