Doskozils zügiges Polit-Comeback in Zeiten der Krise

Doskozils zügiges Polit-Comeback in Zeiten der Krise
Der Landeshauptmann dürfte das Zepter früher übernehmen als geplant / Regierungssitzungen per Video

Ist er schon wieder ganz da oder war das nur ein Kurz-Einsatz als Krisen-Feuerwehrmann?

Diese Frage stellt sich, seit LH Hans Peter Doskozil am vergangenen Freitag – nur drei Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nach seiner dritten Stimmband-Operation – erst mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen telefoniert und dann einen offenen Brief an Kanzler Sebastian Kurz geschrieben hat. Der drohende – und zumindest fürs Erste abgewendete – Ausfall ungarischer Ärzte und Pfleger in burgenländischen Einrichtungen hatte den rekonvaleszenten Doskozil viel früher als geplant auf die politische Bühne zurückkehren lassen.

Und wie es scheint, übernimmt der 49-Jährige angesichts der anhaltenden Corona-Krise auch das Zepter in der Landesregierung demnächst wieder offiziell von seiner Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, die ihn seit der zweiten Märzwoche vertreten hatte. Nach seinen ersten beiden OP‘s hatte es fast sechs Wochen bis zu seinem politischen Comeback gedauert – und damit war eigentlich auch diesmal gerechnet worden.

Wenn Doskozil nun zügiger wieder einsteigen kann und nicht bis nach Ostern warten muss, wäre das nicht nur ein Tribut an die Krise, sondern auch ein Verdienst ärztlicher Kunst. Schon kurz vor seiner Entlassung aus der Leipziger Uni-Klinik hatte der Landeshauptmann verlauten lassen, die Operation sei nach Einschätzung der HNO-Spezialisten in Deutschland „sehr gut verlaufen“. Eine erste Bestätigung dafür: Während der Landeschef nach seiner zweiten OP zwei Wochen lang gar nicht sprechen konnte, hat er nun offenbar ohne gröbere Probleme mit dem Staatsoberhaupt telefoniert.

Dennoch wird Doskozil anfangs Vieles im Homeoffice in Oberwart erledigen, als frisch Operierter muss er selbst penibel darauf achten, sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken. So wie auch alle anderen Regierungsmitglieder. Deshalb soll eine Änderung der Geschäftsordnung Regierungssitzungen und Beschlüsse auch per Videokonferenz ermöglichen.

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