Doskozil kritisiert Bewässerung im trockenen Seewinkel
Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) kritisiert im Zusammenhang mit der Trockenheit im Seewinkel die Bewässerung von Ackerland. Er verstehe nicht, dass etwa Mais, der exportiert wird, gegossen werde und man gleichzeitig über den niedrigen Wasserstand des Neusiedler Sees diskutiert, meinte er am Rande einer Pressekonferenz laut ORF.
Aus seinem Büro hieß es zur APA, dass er dieses Thema mit dem Landwirtschaftsministerium und der Kammer besprechen wolle.
Beim Thema Wasserstand gehe es einerseits um die Zuleitung aus der ungarischen Moson-Donau, andererseits um die Bewässerung. Rein auf die Zuleitung des Wassers in den See wolle er sich nicht verlassen.
Dies werde aber jedenfalls Thema eines Arbeitsgesprächs mit dem ungarischen Außenminister Peter Szijjarto am morgigen Freitag sein. Ebenfalls thematisieren will er mit dem Ministerium und der Landwirtschaftskammer das Thema Bewässerung.
Diese stehen allerdings unter keinem guten Stern:
Der Vizepräsident der burgenländischen Landwirtschaftskammer Werner Falb-Meixner betonte im Gespräch mit der APA, dass die Ernte von Weizen, Gerste und großteils auch Kartoffeln bereits abgeschlossen sei. Beregnet werde derzeit noch der Saatmais. Dabei handle es sich um die Erzeugung des Saatguts für das kommende Jahr für die Firma Pioneer.
Gesicherte Erträge nur mit Bewässerung
„Pioneer ist deswegen in Österreich, weil wir entsprechende Mengen garantieren können“, das Unternehmen schaffe eine Wertschöpfung von 12 Millionen Euro pro Jahr. Falb-Meixner wies darauf hin, dass die für die Bewässerung bewilligte Wassermenge 20 Millimeter Niederschlag entspreche, den Landwirten in der Region aber ein ganzer Jahresniederschlag von rund 600 Millimeter fehle.
Grüne verweisen auf das geplante Krankenhaus Gols
Die burgenländischen Grünen forderten von Doskozil, er müsse vor diesem Hintergrund auch Bauprojekte, die dem Grundwasser schaden könnten, hinterfragen. Klubobfrau Regina Petrik meinte, die Entnahme von Wasser solle, wie vom Landeshauptmann angesprochen, besser reguliert werden.
Auf der anderen Seite dürften dann aber keine Vorhaben umgesetzt werden, „die den Grundwasserstrom negativ beeinflussen und damit neue Probleme schaffen“, so Petrik, die unter anderem auf das geplante neue Krankenhaus in Gols verwies.
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