Doskozil käme bei Landeshauptmann-Direktwahl auf 57 Prozent

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Die Konkurrenz liegt laut SPÖ-Umfrage weit abgeschlagen: Steiner käme auf 8, Tschürtz auf 6 und Petrik auf 2 Prozent.

Erstmals angestoßen hatte Hans Peter Doskozil die Direktwahl des Landeshauptmannes im vergangenen November in einem KURIER-Interview. „Ich trete dafür ein, dass der Landeshauptmann 2020 direkt vom Volk gewählt werden soll“, ließ der damalige Landesrat einen Versuchsballon steigen.

Und mit Ausnahme der Grünen zeigten sich damals auch alle anderen Landtagsparteien gesprächsbereit – wohl wissend, dass die Umsetzung höchst unwahrscheinlich ist.

Jetzt liegen erstmals Zahlen vor, die Doskozils Vorstoß unterfüttern: Demnach würde der 48-Jährige bei einer Direktwahl locker die absolute Mehrheit schaffen und auf 57 Prozent der Stimmen kommen.

Großer Abstand

Weit abgeschlagen die Konkurrenz: ÖVP-Chef Thomas Steiner (der sich noch nicht als Spitzenkandidat deklariert hat) käme auf 8 Prozent, FPÖ-LH-Vize Hans Tschürtz auf 6, Regina Petrik von den Grünen auf 2 und LBL-Frontmann Manfred Kölly auf ein Prozent Zustimmung.

Die Daten hat der Meinungsforscher Peter Hajek im Auftrag der SPÖ erhoben, im April wurden im Burgenland 1.000 Personen telefonisch interviewt. Im Vergleich zum Juni 2018 konnte nur Doskozil zulegen (von 48 auf 57 Prozent), die vier anderen Kandidaten schnitten schlechter ab.

Dass bei der nächsten Landtagswahl Anfang 2020 die Direktwahl gilt, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen, denn neben der Landes- müsste auch die Bundesverfassung geändert werden. Und dafür sehen vom KURIER befragte Experten derzeit keinerlei Hinweise.

EU-Wahl

Weniger erfreulich für die Sozialdemokraten ist ein zweiter Aspekt der Umfrage: Denn aus heutiger Sicht würde die SPÖ bei der EU-Wahl in einem Monat erstmals ihre Nummer-eins-Position im Burgenland verlieren.

Die ÖVP kann mit 34 Prozent rechnen (2014: 31 Prozent), die SPÖ würde mit 33 Prozent (2014: 33,5) auf Platz zwei zurückfallen. Zulegen könnte auch die FPÖ von 17,8 auf 20 Prozent, die Grünen blieben stabil bei 8 Prozent.

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