Doskozils Personalpaket: Das ist das neue Regierungsteam der SPÖ

PK SPÖ BURGENLAND: "...PERSONALPAKET" - EISENKOPF/DOSKOZIL/SCHNEEMANN (SPÖ)
LH-Vize Eisenkopf wird Landtagspräsidentin, Vorgänger Hergovich Regierungskoordinator. Grüne Haider-Wallner wird neue Vizechefin der Regierung.

Zusammenfassung

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  • Astrid Eisenkopf wird Erste Landtagspräsidentin, während Robert Hergovich SPÖ-Klubvorsitzender und Regierungskoordinator wird.
  • Anja Haider-Wallner von den Grünen wird neue Vizelandeshauptfrau, nachdem die SPÖ einen Regierungssitz räumen musste.
  • Das rote Regierungsteam bleibt größtenteils unverändert, mit Doskozil, Schneemann, Dorner und Winkler weiterhin im Amt.

Üblicherweise werden Personalentscheidungen verkündet, sobald Koalitionsverhandlungen abgeschlossen sind. Anders auf dem burgenländischen Weg, der künftig rot-grün beschildert sein soll.

Nach dem roten Landesparteivorstand am Montagvormittag präsentierte Parteichef und LH Hans Peter Doskozil sein Personalpaket. 

Nach Burgenland-Wahl: SPÖ fixierte Regierungsteam

Weil die bisher allein regierende SPÖ nach dem Verlust der absoluten Mehrheit einen der fünf Regierungssitze räumen muss, um Platz für die Grünen-Obfrau Anja Haider-Wallner zu schaffen, wechselt Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf auf den Posten der Ersten Landtagspräsidentin. Robert Hergovich, wie Eisenkopf aus dem Bezirk Eisenstadt Umgebung, wird Vorsitzender des SPÖ-Klubs sowie Regierungskoordinator.

Was darunter zu verstehen ist, weiß in der SPÖ nur der engste Kreis um Doskozil, also eine Handvoll Leute. Vonseiten der Grünen soll es dem Vernehmen nach keinen gesteigerten Koordinierungsbedarf geben. 

Vielleicht auch deshalb, weil Haider-Wallner Frau Vizelandeshauptmann wird. Eine Karriere von 0 auf 100. Die 45-jährige Eisenstädterin ist erst seit einem halben Jahr im Landtag, ihre Partei hat bei der Landtagswahl vor zwei Wochen gerade einmal 5,7 Prozent der Stimmen (minus 1,1 Prozentpunkte) erreicht.

Das rote Regierungsteam bleibt ansonsten unverändert. Neben Doskozil bleiben die Landesräte Leonhard Schneemann, Heinrich Dorner und Daniela Winkler im Amt.

Mit Doskozil und Schneemann kommt künftig die Hälfte der roten Regierungsmannschaft aus dem Bezirk Oberwart. In Doskozils Heimatbezirk fuhr die SPÖ vor zwei Wochen mit 6,9 Prozentpunkten weniger das größte Minus aller Regionalwahlkreise ein. 

Schneemann wurde zudem im Bezirk von Christian Drobits und Christian Dax überholt – kein Indiz für besonderen Rückhalt von der Basis.

Doskozils Personalpaket: Das ist das neue Regierungsteam der SPÖ

Robert Hergovich war Klubobmann und seit 2023 Landtagspräsident. Jetzt soll er Regierungskoordinator werden. Seine Vorgängerin als Präsidentin, Verena Dunst, hat doch kein "Fixmandat" bekommen und ist gar nicht mehr im Landtag

Andererseits konnte die SPÖ nur im Bezirk Eisenstadt Umgebung zulegen – mit 0,2 Prozentpunkten freilich nur minimal. Mit landesweit gut 10.000 Vorzugsstimmen ist Eisenkopf hinter Doskozils 54.000 mit großem Abstand Nummer zwei der SPÖ. 

In ihrem Heimatbezirk ist sie unangefochten. Die Frauenkirchnerin Winkler, die SPÖ-intern stets als erste Ablösekandidatin galt, wurde im Bezirk Neusiedl deutlich auf Rang zwei verdrängt.

Verdrängt vorkommen mag sich auch Verena Dunst, die im September 2023 im Landtagspräsidium Platz für Hergovich machen musste und zunächst einfache Abgeordnete blieb. Der 66-jährigen Moschendorferin war damals ein Verbleib im Landtag über den Wahltag hinaus in Aussicht gestellt worden. 

„Sie wird künftig die Rolle der Sprecherin der älteren Generation im Landtag übernehmen und auch in der nächsten Periode mit einem Fixmandat auf der Landesliste für die kommende Landtagswahl im Jahr 2025 kandidieren“, tönte die rote Pressestelle. Doskozil bezeichnete Dunst als „Perle des Südens“, ihr Wirken sei „einzigartig“.

Bekommen haben die zwei Landeslistenmandate aber zwei Männer aus Bad Sauerbrunn – Roland Fürst, der Klubchef bleibt, und Listenbürgermeister Gerhard Hutter. Dunst holte mehr als 1.000 Vorzugsstimmen, Hutter 355, Fürst gar nur 262.

Aber was sind viele Vorzugsstimmen gegen eine Stimme – die des Chefs der „Liste Doskozil“?

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