Diebesbanden: "Burgenland ist nicht Los Angeles"

Diebesbanden: "Burgenland ist nicht Los Angeles"
Im Autohaus Kohla-Strauss schlugen Kriminelle heuer bereits vier Mal zu. Der Schaden beläuft sich auf ca. 200.000 Euro.

Vor Dieben ist im Burgenland scheinbar kein Gefährt sicher. Egal ob Lkw oder Fahrrad, für die Kriminellen ist es eine lohnende Beute. In der Nacht auf Mittwoch schlugen Autoknacker in Rechnitz, Bezirk Oberwart, zu und stahlen einen Lkw von einem Betriebsgelände. Ob hier Profis am Werk waren, werden erst die Ermittlungen der Polizei zeigen.

Ernst Kohla ist sicher, dass bei vier Einbrüchen in sein Autohaus Profis am Werk waren. „Mehr als 200.000 Euro Schaden haben wir bis jetzt und auch das Geschäft litt natürlich darunter“, erklärt der Unternehmer. In seinen beiden BMW-Autohäusern in Oberpullendorf und St. Michael, Bezirk Güssing, waren insgesamt vier Mal Profis am Werk und stahlen Stoßstangen, Scheinwerfer, Lenkräder und andere Ersatzteile aus neuwertigen Fahrzeugen. Einmal kam es sogar zu einem Schusswechsel zwischen der Polizei und den Einbrechern. Damals konnte auch ein mutmaßlicher Täter verhaftet werden.

Bemüht

Diebesbanden: "Burgenland ist nicht Los Angeles"

„Die Polizei ist sehr bemüht, hat aber zu wenig Leute“, erklärt Kohla. Er hat nun rund 50.000 Euro in seine Sicherheitsanlage investiert, eine Alarmzentrale überwacht per Kamera die Autohäuser rund um die Uhr. Nachtwächter habe er keinen. Immerhin sei das Burgenland nicht „Los Angeles“. Aber an Professionalität fehlte es der mutmaßlich ungarischen Bande nicht. In kürzester Zeit montierten die Täter die wertvollen Teile der Autos ab und verschwanden. Laut Kohla führte eine Spur nach Budapest. Es sei für den Unternehmer ein Unterschied, ob Kleinkriminelle einen Einbruch machen oder diese Profibanden gezielt zuschlagen und das immer wieder.

„Diesen Profis muss man auch professionell entgegnen“, sagt der Autohausbesitzer. Auch die Politik müsse mehr tun, anstatt alles schön zu reden. „Einbrüche sind heute allgegenwärtig“, sagt Kohla. Trotzdem will er sein Autohaus nicht zu einer Festung ausbauen. Oberpullendorfs Bezirkspolizeikommandant Emmerich Schedl ist bemüht, dass auch das Autohaus von Kohla-Strauss überwacht wird. „Wir legen mit unseren Streifen besonderes Augenmerk auf Autohäuser.“

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