Die vielen Väter der offenen Grenzen für Ungarns Pendler
Die gemeinsame Geschichte entzweit Österreich und Ungarn nicht nur, sie verbindet am Ende auch. So geschehen auch im aktuellen Corona-Konflikt rund um Reisebeschränkungen für Pendler aus Ungarn.
Wie berichtet, hatte eine Notverordnung der Nachbarn am vergangenen Freitag im Burgenland kurzzeitig für hektische Betriebsamkeit gesorgt. Demnach hätten sich ungarische Arbeitspendler nach der abendlichen Heimreise auch ohne Covid-19-Verdacht 14 Tage in Quarantäne begeben müssen. Eine mittlere Katastrophe für den burgenländischen Arbeitsmarkt, denn 16.000 der hierzulande rund 100.000 Beschäftigten kommen aus Ungarn – darunter Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter in der Landwirtschaft.
Kleiner Grenzverkehr
Seit dem gestrigen Mittwoch ist wieder belegt, dass in der pannonischen Küche kaum etwas so heiß gegessen wird wie gekocht. Der Einsatzstab im ungarischen Innenministerium informierte darüber, dass nicht nur das tägliche Pendeln ungarischer und österreichischer Staatsbürger „zu Arbeitszwecken“ weiterhin an allen offenen Grenzübergängen möglich ist, sondern dass es dafür auch keine 50-Kilometer-Beschränkung gibt. Nötig sind eine Bestätigung des Arbeitgebers oder ein Eigentums- oder Nutzungsnachweis.
Das Ringen um den Lorbeer für die offen gebliebene Grenze hatte am Freitag begonnen. Innen- und Außenministerium (ÖVP) hielten einen Brief von LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) an den Kanzler für eine unnötige Fleißaufgabe. Gestern reklamierten Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer den Erfolg auch für sich und ÖVP-Obmann Christian Sagartz dankte am Ende nicht nur den türkisen Ministern, sondern auch den Kammer-Präsidenten.
Kommentare