Die millionenschwere Nachhaltigkeit der Esterhazy Betriebe

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Alle fünf Unternehmenssäulen – von der Kultur bis zu Forstwirtschaft – sind seit 2022 deutlich gewachsen.

Im Jahr 1994 brachte Melinda Esterhazy ihr Erbe in drei unauflösliche Privatstiftungen ein – sie war die Alleinerbin ihres 1989 verstorbenen Gatten Paul. Die Intention dahinter: Die Esterhazy-Besitztümer zu bewahren und zu pflegen. Dass sich daraus einer der größten Wirtschaftsplayer entwickeln würde, den das Burgenland je gesehen hat, konnte vor 31 Jahren noch niemand ahnen.

Die drei Stiftungen agieren bis heute im Hintergrund der Esterhazy Betriebe, deren Geschäfte besser denn je laufen. Seit 2022 wurde der Umsatz jährlich um rund zehn Millionen Euro gesteigert – auf beachtliche 86 Millionen Euro im Jahr 2024. In den vergangenen 25 Jahren hat sich der Umsatz der Esterhazy Betriebe verfünffacht.

Fragt man in der Führungsebene des Unternehmens nach dem Erfolgsrezept, fallen meist zwei Schlagwörter: Investitionen und Nachhaltigkeit. „Seit der Gründung der Stiftungen flossen über 250 Millionen Euro in den Kulturtourismus und die Region, als Beispiele seien der Steinbruch St. Margarethen, das Hotel Galántha oder der Neue Strand Neusiedler See genannt. Darüber hinaus investieren wir laufend in die historischen Bauwerke“, sagt Michael Gröschl, Vorstand der Esterhazy Betriebe.

Esterhazy

Kaiser, Klinger, Ottrubay, Ritschl, Grün, Karner, Gröschl, Hasenauer.

Das Thema Nachhaltigkeit hat sich Esterhazy spätestens ab 2006 ganz groß auf die Fahnen geheftet. Seit damals wird alle drei Jahre ein Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, der das ökologische und gesellschaftliche Engagement des Unternehmens dokumentieren soll. Am Dienstag wurde am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen der nunmehr siebte Nachhaltigkeitsbericht für die Periode 2022 bis 2024 vorgestellt.

In diesen Zeitraum fällt die Gründung der neuen Unternehmenssäule „Hospitality“, mit der Esterhazy auch zum Hotel-, Restaurant-, und Vinothek-Betreiber wurde. Zudem wurde 2023 die Umwandlung der Esterhazy Betriebe in eine Aktiengesellschaft vollzogen.

Wald und Wiesen

Den Esterhazy Betrieben gehören 44.000 Hektar von Burgenlands Natur. 2.200 Hektar werden (bio-)landwirtschaftlich genutzt. Rund die Hälfte – 22.400 Hektar – ist Waldfläche, die vom „Pannatura“-Forstbetrieb gepflegt wird. Dabei werden Mischkulturen gefördert und einzelne Bereiche unberührt belassen, um die Artenvielfalt zu fördern. Mit Erfolg, wie der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht zeigt: Im Leithagebirge wurde 2022 eine neue Käferart entdeckt. Zuletzt wurde sogar ein Wolf im Wald zwischen Leitha- und Rosaliengebirge gesichtet (der KURIER berichtete).

Kultur-Flaggschiff

Die Esterhazy Betriebe bleiben weiterhin einer der größten Frequenzbringer im Burgenland in Sachen Tourismus, Kultur und Events. 600.000 Menschen besuchten im Jahr 2024 zumindest eine der zahlreichen Esterhazy-Veranstaltung. 100.000 Gäste verzeichnete alleine die Oper im Steinbruch mit „Aida“.

Ähnliche Zahlen wird man sich wohl auch ab dem 9. Juli erwarten – wenn der „Fliegende Holländer“ im Steinbruch abhebt.

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