DNA-Probe bestätigt: Wolf im Leithagebirge

Vergangene Woche berichtete der KURIER über Wolfsichtungen zwischen Leitha- und Rosaliengebirge. Jäger bestätigten die Sichtungen bereits; jetzt liegt auch der DNA-Beweis vor.
Erbracht wurde er vom Esterhazy-Unternehmen „Pannatura“, dessen Forstmitarbeiter seit April vermehrt Fallwild im Waldgebiet bei Eisenstadt aufgefunden haben.
Nachdem sich der Verdacht in Richtung Wolf erhärtete, wurden DNA-Beprobungen veranlasst, deren Ergebnisse nun vorliegen. „Damit ist der eindeutige Nachweis zum aktuellen Wolfsvorkommen im nördlichen Burgenland geglückt“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Montag.
„Kein Grund zur Panik“
Bei Pannatura betrachtet man die Präsenz des Wolfs zunächst einmal als Kompliment für die umsichtig gepflegten Lebensräume im Rosalia- und Leithagebirge: „Wir freuen uns, dass unsere Reviere um eine Wildart reicher geworden sind“, sagt David Simon, Jagdverantwortlicher bei Pannatura.
Gleichzeitig nehme man die Warnpflicht sehr ernst – schließlich bewege sich der Wolf in der Nähe des Ballungsraums Eisenstadt. Der bisher naheste Riss wurde nur 200 Meter von bebautem Gebiet entfernt gefunden. Simon betont jedoch: „Es gibt keinen Grund zur Panik aufgrund der aktuellen Wolfsrisse und der häufigen Sichtungen.“
Vorsicht für Waldbesucher im Wolfsrevier sei trotzdem geboten, Begegnungen seien auch tagsüber nicht ausgeschlossen. Pannatura gibt wichtige Tipps, die bei der Sichtung eines Wolfs zu beachten sind:
- Keinesfalls sollte versucht werden, sich dem Wolf zu nähern, ihm zu folgen und ihn gar anzufassen.
- Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben und warten, bis sich der Wolf zurückzieht – oder langsam rückwärts gehen.
- Man kann den Wolf auch vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht (z.B. laut ansprechen, in die Hände klatschen, mit den Armen winken).
- Hunde, wie bei jedem Waldbesuch, immer an die Leine nehmen.
Bisher haben die Wölfe das Burgenland weitgehend gemieden. Einzelne Tiere wurden in der Vergangenheit zwar auf der Durchreise gesichtet, ansässig sind sie aber nicht. Ein Grund dafür ist, dass das östlichste Bundesland den Tieren keinen idealen Lebensraum bietet, wie der Leiter des Jagdreferats, Roman Bunyai, bereits mehrfach erklärte. Das Nahrungsangebot sei nicht so vielfältig wie im Alpenraum, wo Weidetiere draußen gehalten werden, und auch Mufflons seien nur lokal vertreten. Dauerhafte Ansiedlung eher unwahrscheinlich Bei Pannatura geht man ebenfalls nicht davon aus, dass der Wolf dauerhaft im Rosalia- und Leithagebirge bleibt.
Dagegen spreche etwa die Nähe zu Ballungsräumen, die die scheuen und große Lebensräume beanspruchenden Tiere abschrecken dürfte. Dennoch plädierte Simon für Monitoringmaßnahmen und begrüßte die geplante Meldestelle des Landes. „Die zentrale Erfassung aller Informationen, wie zu Sichtungen und Rissen, ist ab sofort unumgänglich“, hielt er fest.
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