Neben dem Monitoring von Sichtungen sollten die Aufgaben der neuen Servicestelle vor allem im Bereich der Sensibilisierung und Vermittlung zwischen Mensch und Wolf liegen. Dabei müssen Sorgen und Ängste in der Bevölkerung ernst genommen und etwaige Missverständnisse rechtzeitig ausgeräumt werden. Dazu gehört auch, sich auf mögliche Konflikte vorzubereiten. Sollte es zu Wolfsrissen kommen, müssen geschädigte Landwirte rasch und unbürokratisch entschädigt werden. Wo Versicherungen nicht einspringen, sollte das Land mit Überbrückungsbeihilfen bereitstehen.
Wenn Geschädigten nicht entsprechend geholfen wird, dann steigt die Wut, und die Rufe nach Abschüssen der geschützten Raubtiere werden unweigerlich lauter.
Aufgeweichter Schutzstatus
Das hat der Wolf nicht verdient. Sein Schutzstatus wurde in den vergangenen Jahren oft genug infrage gestellt – und zuletzt sogar auf EU-Ebene von „streng geschützt“ auf „geschützt“ heruntergestuft. Im Westen Österreichs wird immer wieder zur Jagd auf sogenannte Problemwölfe geblasen.
Die rot-grüne Landesregierung inszeniert sich gerne als Gegenpol zu Bund und anderen Bundesländern. Jetzt winkt Hans Peter Doskozil und vor allem seiner Stellvertreterin Anja Haider-Wallner – die für Tier- und Naturschutz zuständig ist – die nächste Chance.
Die Chance, das Burgenland als Vorzeigeland im Umgang mit den bedrohten Raubtieren zu präsentieren. Die Gründung der Servicestelle Wolf war ein richtiger und wichtiger erster Schritt. Jetzt muss bewiesen werden, dass hier Profis am Werk sind.
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