Die Krise im Rückspiegel: Verkehr nimmt Fahrt auf

Die Krise im Rückspiegel: Verkehr nimmt Fahrt auf
Nach historischem Rückgang im März ist auf den Straßen wieder mehr los.

Einige Autofahrer werden es schon bemerkt haben. Der Verkehr auf den burgenländischen Straßen nimmt im Zuge der Lockerungen der Corona-Maßnahmen wieder zu. Zwar nicht sprunghaft, aber langsam und stetig, wie eine aktuelle Analyse einiger Zählstellen zeigt. Zuvor waren auf den Straßen ungewohnt wenige Autos unterwegs gewesen.

So waren am Montag, 9. März, also noch vor den Ausgangsbeschränkungen, auf der B50 bei Oberwart-West 18.700 Kraftfahrzeuge unterwegs. Zwei Wochen später, am 23. März, wurden nur noch rund 7.000 gezählt – ein Rückgang um fast 63 Prozent. Seither nimmt der Verkehr langsam wieder zu. Am 30. März lag das Aufkommen bei 61 Prozent unter dem Vergleichswert, eine Woche später bei 54 und dann bei 44 Prozent. Am Montag vor einer Woche waren dann schon wieder fast 12.000 Fahrzeuge unterwegs. Immerhin noch immer mehr als ein Drittel weniger als üblich.

Auf und Ab bei Lkw

Noch deutlicher zeigt sich der Trend beim Lkw-Verkehr: Minus 43 Prozent am Höhepunkt (30. März), am vergangenen Montag betrug der Rückgang allerdings nur mehr minus 15 Prozent. Besonders auffällig ist die Entwicklung auf der B50 bei Parndorf. Dort waren am Montag vor einer Woche (20. April) sogar um ein Viertel mehr Lkw unterwegs als vor der Krise – in Summe 594. Wohl eine Folge der schrittweisen Öffnung der Shops.

Grundsätzlich war der März aber von einem historisch niedrigen Verkehrsaufkommen geprägt. Wie eine Analyse des Verkehrsclub Österreich ergab, betrug der Rückgang österreichweit gesehen auf Autobahnen und Schnellstraßen 36 Prozent an Wochentagen und 48 Prozent an Wochenenden.

Beispiele aus dem Burgenland sind die Südost Autobahn A3 bei Großhöflein, wo täglich um rund 13.500 Fahrzeuge weniger unterwegs waren als im März des Vorjahres. Auf der Ostautobahn A4 bei Parndorf nahm der Verkehr sogar um rund 20.500 Fahrzeuge pro Tag ab. Auf der S4 waren bei Sigleß mit 13.400 Kfz pro Tag um rund 8.100 weniger unterwegs und auf der S33 ging der Verkehr von 26.700 auf rund 17.200 pro Tag zurück.

Weniger Belastung

Anrainer der A3 berichteten, dass sie statt dem Lärm der Autobahn jetzt Vogelgezwitscher hören. Daten des Umweltbundesamts belegen, dass auch die gesundheitsschädliche Stickoxidbelastung entlang von Straßen deutlich zurückgegangen ist. „Die Politik ist zum Schutz der Gesundheit der Anrainerinnen und Anrainer gefordert, rasch Maßnahmen zu setzen, damit es nach dem Neustart nicht zu den gleichen Verkehrslawinen kommt wie vor der Coronakrise“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

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