Die 371 Vogelarten des Neusiedler Sees in einem Buch

Die 371 Vogelarten des Neusiedler Sees in einem Buch
Naturhistorisches Museum bringt neues Buch über die Artenvielfalt am Neusiedler See heraus.

Eine Sache hat den Vogelkundlern, die rund um den Neusiedler See unterwegs sind, bisher gefehlt: Eine moderne „Avifauna“, also ein Grundlagenwerk, das die fachlichen Erkenntnisse über die Vogelwelt in dieser Region zusammenführt.

Das neue Buch „Die Vogelwelt des Neusiedler See-Gebietes“, herausgegeben vom Naturhistorischen Museum Wien (NHM), beschäftigt sich nun aber eingehend mit der Vogel-Vielfalt. Immerhin gibt es 371 Arten, die in der Region als Wildvögel nachgewiesen sind.

Die neue Publikation wurde unter der Federführung von Michael Dvorak (BirdLife Österreich) erstellt und bietet umfassende Informationen über sämtliche wild lebenden Vogelarten. In enger Zusammenarbeit zwischen ungarischen und österreichischen Vogelkundlern wird das Gebiet seit Jahrzehnten kartiert. Das Ergebnis ist ein umfangreiches avifaunistisches Werk über die Region.

Die nachgewiesenen Arten werden mit einem Foto und den wichtigsten Kurzinformationen vorgestellt. Ausführlich finden sich Angaben zum Lebensraum, der regionalen Verbreitung sowie zum historischen Bestand und der Bestandsentwicklung der Arten. Übersichtliche Verbreitungskarten sowie Diagramme zum jahreszeitlichen Auftreten weit verbreiteter Arten runden die Porträts ab.

„Das Buch geht auf ornithologische Forschungsergebnisse und die Wechselwirkung von Klima, Landschaft und Vögel ein, behandelt aber auch Aspekte des Natur- und Vogelschutzes“, so Hans-Martin Berg, Sammlungsmanager der Vogelsammlung am NHM Wien und Mitautor.

Austrocknung des Sees

Die teils gravierenden Veränderungen der Landschaft und die Gefahr der Austrocknung des Neusiedler Sees und vor allem der Lacken vor dem Hintergrund des Klimawandels werden – mit ihren bereits spürbaren Auswirkungen auf die Vogelwelt – ebenfalls thematisiert.

Kurzfristig dürfte sich die Lage angesichts der anhaltenden Niederschläge jedenfalls erholt haben. Der Wasserstand lag am Donnerstag nur mehr sechs Zentimeter unter jenem des Vorjahres. Der „Polster“ auf den Tiefststand von Oktober 2022 beträgt 28 Zentimeter.

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