Deutschkreutz: Ein Haus für zwei Wehren

Deutschkreutz: Ein Haus für zwei Wehren
Erstmals ziehen zwei Feuerwehren unter ein gemeinsames Dach. Einstweilen sollen beide Wehren eigenständig bleiben.

Im Burgenland hat es so etwas bisher noch nicht gegeben", sagt Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl: Die beiden Feuerwehren Deutschkreutz und Girm  bekommen ein Feuerwehrhaus, das beide nutzen werden.  Vor Kurzem wurde der Spatenstich für das "Vorzeigeprojekt" gesetzt.

Weil beide Häuser schon in die Jahre gekommen sind und aus allen Nähten platzen,  habe man sich auf den Bau eines großen, gemeinsamen Feuerwehrhauses geeinigt, sagt der Girmer Kommandant, Bernhard Artner. Im Industriegebiet  der Großgemeinde  werden auf einer Fläche von etwa 6000 m² neben dem Gebäude auch acht Garagenboxen, eine Waschbox und eine Trainingslaufbahn errichtet. Die Kosten belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro. Ende nächsten Jahres soll das "Musterhaus" fertig sein.

Eigenständig

Neben dem gemeinsamen Dach über dem Kopf sollen aber beide Wehren ihre Eigenständigkeit beibehalten. "Wenn wir die Feuerwehren zusammengelegt hätten, wären wohl ein paar Leute ausgetreten", gibt Artner zu bedenken.

Sein "Amtskollege" aus Deutschkreutz, Gregor Wiedeschitz, ist der selben Auffassung. Nachsatz: "Aber vielleicht ergibt es sich einmal, dass wir zusammengehen. Nur von einem Tag auf den anderen geht das nicht."

Bis dahin wird es in dem Gebäude zwar eine Fahrzeughalle, eine Umkleidekabine, einen Sitzungssaal aber zwei getrennte Büros geben. Die Einsätze werden die beiden Wehren, deren Einsatzkräfte sich auch privat gut verstehen,   wie bisher gemeinsam fahren.

 Für Bürgermeister Manfred Kölly hat das Feuerwehrhaus "Vorbildwirkung für das ganze Burgenland". "Ich habe auch schon Anfragen aus anderen Gemeinden, wie so eine räumliche Zusammenlegung funktioniert", sagt der Ortschef.

Fusionierungen

Auch Landesfeuerwehrkommandant Kögl kann sich weitere Zusammenlegungen vorstellen. "Manche sind stur, die wollen das nicht. Wenn eine Fusionierung aber sinnvoll ist und man Kosten sparen kann, werden wir gemeinsame Feuerwehrhäuser unterstützen."

Die Feuerwehren müssten binnen weniger Minuten nach Alarmierungen am Einsatzort sein. Wenn zwei Ortschaften zu weit auseinander liegen, habe ein gemeinsames Feuerwehrhaus aber keine Sinn, erklärt Kögl.

Im den 171 burgenländischen Gemeinden gibt es 326 Freiwillige Feuerwehren und rund 16.700 Mitglieder.

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