Ausgediente Barrique-Fässer als Möbelstücke

Schüler der HTL Mödling bauen Barriquefässer für Weinbauern im Mittelburgenland
Projekt: Winzer Albert Gesellmann sponsert Weinfässer, die die Schüler der HTL-Mödling kreativ weiterverarbeiten.

100 bis 150 Barrique-Fässer, in denen edle Rote reifen durften, rangiert Winzer Albert Gesellmann jedes Jahr aus. Drei bis vier Jahre hat der Deutschkreutzer Weinbauer die Eichenholzfässer, die aus Frankreich kommen und pro Stück zwischen 750 und 950 Euro kosten, in Verwendung. Doch was tun mit den Fässern, wenn sie ausgedient haben? Im Rahmen eines Projekts der HTL-Mödling werden aus den alten Barrique-Fässern neue Möbelstücke angefertigt. Gesellmann hat 28 Fässer für das Projekt gesponsert.

In den Gegenständen „Experimentelles Gestalten“ und „Möbeldesign“ haben die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Nikolina Lalic, 19 Jahre jung, hat etwa aus den Fassdauben (Längshölzer) einen Schminktisch angefertigt. Ihr gleichaltriger Kollege Alexander Lepiczeck hat aus dem besonderen Eichenholz einen Stehtisch getischlert. Greta Moso hat das Holz mit Glas und Stahl kombiniert und daraus einen Couchtisch gemacht. „Es gibt in puncto Kreativität keine Grenzen“, erklären die Schüler unisono.

Einfach sei es jedenfalls nicht, die Fassdauben zu bearbeiten, wissen auch die Professoren, Robert Wolf und Willi Heißenberger. „Die Dauben sind auf drei Seiten rund – auf den beiden Enden und an der Kante“, erklärt Heißenberger. Die rote Farbe, die durch die Lagerung des Weines an der Innenseite entstehe, versucht man bei der Bearbeitung zu erhalten.

Designerstücke

Serienprodukte werde man nicht herstellen, jedes Produkt sei ein Designerstück und müsse aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit der Dauben von Hand gefertigt werden. „Unser Ziel ist es, die höchste Wertschöpfung aus den Fässern rauszuholen“, sagt Heißenberger.

Das Projekt soll nach dem Pilotversuch weitergehen, sind sich alle Beteiligten einig.

Kommentare