Der Tourismusmotor brummt kräftig im Burgenland

Der Tourismusmotor brummt kräftig im Burgenland
2023 gab es zum ersten Mal seit 2019 mehr als drei Millionen Übernachtungen. Unter anderem deshalb, weil auch Festivalcamper gezählt werden.

Es sind durchaus erfreuliche Zahlen, die Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Burgenland-Tourismus-Chef Didi Tunkel am Freitag präsentieren konnten: Die Tourismusbilanz weist für das vergangene Jahr 3.146.244 Nächtigungen im Burgenland aus.

Damit gehe 2023 als bestes Jahr in die Geschichte der Aufzeichnungen ein, freute man sich in einer Aussendung von Burgenland Tourismus. Erstmals seit dem bisherigen Rekordjahr 2019 sei die Drei-Millionen-Marke bei den Nächtigungen geknackt worden, im Vergleich zu 2022 konnte ein Plus von 7,2 Prozent verzeichnet werden.

Bei der Bewertung der Tourismuszahlen ist ein wichtiges Detail zu beachten: 2023 konnten erstmals auch die Campinggäste von Österreichs größtem Rockfestival, dem Nova Rock in Nickelsdorf, in die Nächtigungsbilanz einbezogen werden. Möglich wurde dies durch die flächendeckende Einführung des digitalen Meldesystems. „Damit geht ein lang gehegter Wunsch des burgenländischen Tourismus in Erfüllung und ermöglicht nun einen fairen Vergleich mit anderen Bundesländern, die die Campingnächtigungen bei Festivals schon länger in ihrer Statistik erfassen“, erklärt Tunkel dazu.

Der Tourismusmotor brummt kräftig im Burgenland

Starker Winter

Die Drei-Millionen-Marke wäre aber auch ohne das Nova Rock mit seinen rund 50.000 Besucherinnen und Besuchern pro Tag überschritten worden, wird betont. Das größte Plus wurde nämlich nicht im Juni, in dem das Festival stattfindet, sondern im Dezember 2023 verzeichnet.

150.129 Nächtigungen gab es demnach im letzten Monat des Jahres – ein Plus von 11,8 Prozent im Vergleich zum Dezember 2022. Die touristische Strategie, im Herbst und Winter mehr Gäste anzulocken, etwa mit Veranstaltungen im Advent und rund um das Martiniloben, dürfte also aufgehen.

Die meisten Urlaubsgäste kommen nach wie vor aus Deutschland ins Burgenland – mehr als 400.000 waren es im Vorjahr, fast 14 Prozent mehr als 2022. Tunkel dazu: „Zuwächse bei deutschen Gästen wurden unter anderem durch gezielte Promotiontouren und Präsentationen auf Messen und Events in Deutschland erzielt.“ Auch in den anderen für das Burgenland wichtigen Auslandsmärkten (Ungarn, Tschechien, Schweiz und Slowakei) konnten Zuwächse erzielt werden. Bei den Gästen aus Österreich ist ebenfalls ein deutliches Nächtigungsplus (4,8 Prozent) verzeichnet worden.

Kurze Aufenthaltsdauer

Ein kleiner Wermutstropfen findet sich allerdings auch in der Tourismusbilanz: Die Aufenthaltsdauer der Gäste stagniert auf niedrigem Niveau. In den 1990er-Jahren verbrachten die Urlauber noch durchschnittlich 4,5 Tage im Burgenland. Im Jahr 2023 waren es nur noch 2,7 Tage.

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