Der Schlosspark im Kurort bleibt im Dornröschenschlaf – noch

Der Schlosspark im Kurort bleibt im Dornröschenschlaf – noch
Teilerfolg für Projektgegner, aber Antrag auf Rodung läuft.

Der ehemalige Schlosspark im Bad Tatzmannsdorfer Ortsteil Jormannsdorf liegt seit Jahren im Dornröschenschlaf. Im Vorjahr sorgte eine Kaufoption der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) auf das Areal für Aufregung. Eine Bürgerinitiative gründete sich und sammelte Unterschriften für den Erhalt des historischen Naturraums. Die mehr als 200 Jahre alten Bäume wurden einst als Parkanlage von den Batthyánys 1790 angelegt.

Die OSG hatte damals sogar einen Arboristen (Baumexperte; Anm.) zugezogen, um erhaltenswerte Bäume in die Planung einzubeziehen, doch die Option auf den Kauf verstrich. „Wir haben sie nicht gezogen, weil die Umwidmung noch fehlte“, erklärt OSG-Chef Alfred Kollar. Sollte es doch noch zu dieser kommen, will die OSG die Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern wieder aufnehmen. „Wir haben eine maßvolle, zurückhaltende Planung erstellen lassen und sind nach wie vor interessiert“, sagt Kollar.

Das Verstreichen der Option sei nur ein Teilsieg, „doch wir wollen den Park für die Zukunft erhalten“, sagt Peter Halper von der Bürgerinitiative: „Wir sind enttäuscht von Gemeinde und Land. Immer wird von Bodenversiegelung gesprochen, deshalb hoffen wir, dass die Entscheidung fällt, den Park zu erhalten.“

Steht Rodung bevor?

Laut Gemeinde und Projektgegnern läuft derzeit zwischen den Grundstücksbesitzern und der Behörde ein Verfahren über die Rodung der etwa zwei Hektar großen Parkfläche. Ein erstes Ansuchen sei von der Bezirkshauptmannschaft negativ beschieden worden.

„Es ist jetzt in der nächsten Instanz“, sagt Bürgermeister Gert Polster (SPÖ). Mit diesem Verfahren habe die Gemeinde aber nichts zu tun. Das Grundstück sei bereits teilweise als Bauland gewidmet. „Wir werden uns aber in Zukunft über Widmungsfragen Gedanken machen müssen und wie man mit diesem sensiblen Gebiet umgeht“, sagt Polster. Hier müsse man Allgemein- und Privatinteresse abwägen, ohne Ein- und Widersprüche werde das nicht vonstattengehen. Ein Kauf durch die Gemeinde, wie ihn die Bürgerinitiative fordert, sei nicht möglich. „Der Kaufpreis von 900.000 Euro ist zu hoch“, sagt Polster.

Die Bürgerinitiative hofft trotzdem auf eine Lösung, um den ehemaligen Schlosspark in seiner ursprünglichen Form zu erhalten und bestenfalls sogar für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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