Denkmalgeschützter Peichl-Bau sucht wieder Käufer

Denkmalgeschützter Peichl-Bau sucht wieder Käufer
ORF-Expositur von Peichl steht zum Kauf. Der Meister wünscht sich eine kulturelle Nutzung.

Ein architektonisches Kleinod in Eisenstadt sucht weiter nach seiner Bestimmung. Die ehemalige ORF-Expositur von Gustav Peichl steht wieder zum Verkauf. Seit rund einem Jahr versucht die zur Volksbankengruppe gehörende Immo-Contract im Auftrag der Wiener Immobilienfirma ZE Immobilienverwaltung Alpha GmbH das Gebäude nördlich des Esterházy-Schlossparks zu verkaufen. Preis für 350 Nutzfläche auf 1280 Grundfläche: 320.000 Euro.

„Es gab verschiedenste Interessenten – etwa für ein Ärztezentrum –, aber der Richtige war noch nicht dabei“, sagt Makler Otto Szöke. Weil im denkmalgeschützten Peichl-Bau „keine großartigen Umbauten“ erlaubt sind, gestalte sich der Verkauf nicht gerade einfach, räumt Szöke ein.

Ungeliebtes Kind

Christian Zeller von der Eigentümergesellschaft ZE Immobilienverwaltung Alpha, die das Haus 2008 von der Landesgesellschaft Belig erworben hat, bleibt gelassen. Eigene Pläne zur Nutzung des Hauses wurden nicht weiterverfolgt, weil es massiver Eingriffe in die Substanz bedurft hätte. Eine Institution oder ein Verein könnten das Haus vielleicht ohne gravierende Änderungen nutzen. Plan B: Der Technik-Bau als Wohnhaus mit drei bis vier Wohnungen, Pläne eines Eisenstädter Architekten seien vorhanden.

1970 bezog der ORF das Haus am Feiersteig, nach der Übersiedlung ins Landesstudio diente die Expositur von 1982 bis 2008 dem benachbarten Haydn-Konservatorium. Das Haus sei heute „in keinem guten Zustand“, bedauert der 84-jährige Gustav Peichl im KURIER-Gespräch. Weil aus der Ära des legendären ORF-Generalintendanten Gerd Bacher stammend, sei auch die Expositur „beim ORF ein ungeliebtes Kind“, meint Peichl. Eine kulturelle Nutzung hielte er für ideal, „das würde auch Eisenstadt guttun.“ Der Architekturraum Burgenland wollte einziehen, das Vorhaben scheiterte aber nicht zuletzt an den Kosten.

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