Delikatesse mit Scheren aus dem Burgenland

Gernot Heigl betreibt eine einzigartige Zucht für Flusskrebse in Stegersbach
Gernot Heigl betreibt eine einzigartige Flusskrebszucht für Spitzengastronomie und Gourmets

Gekonnt weicht Gernot Heigl mit seinen Fingern den roten Scheren aus und hält den Flusskrebs in die Kamera. „Erwischt haben sie mich auch schon öfters“, sagt der „Flusskrebspionier“ aus Stegersbach, Bezirk Güssing. In den Zuchtbecken in seiner Halle wachsen Flusskrebse, Forellen und Saiblinge heran, geliefert wird an Private und die Spitzengastronomie.

Soll ein Krebs auf den Teller, setzt etwa Harald Irka, Drei-Hauben-Koch der „Saziani Stubn“ in Straden, Steiermark, auf die frische Ware von Heigl. Genauso wie Jürgen Csencsits, der in seinem Lokal in Harmisch, Bezirk Oberwart, seinen Gästen Waren von Heigl zubereitet.

Fangfrisch

„Erst kurz bevor ich ausliefere, fange ich die Krebse aus den Becken. Es gibt kein Lager und kein Kühlung, sondern nur frische Ware“, erklärt Heigl, der mit seiner Flusskrebszucht ganz neue Wege beschreitet. Auch die Behörden unterstützen ihn bei seinem Vorhaben. „In der gesamten EU gibt es kein ähnliches Projekt“, sagt der Unternehmer, deshalb musste er sich erst an die Zuchtausstattung herantasten. „Ich habe viel gelesen und dann probiert“, schildert Heigl. Die Technik kommt zum Teil aus der Koi-Karpfen-Zucht oder aus dem Medizinbereich.

Das Wasser aus seinen 24 Tanks könne man jederzeit trinken. „Chemie, Hormone oder Wachstumsbeschleuniger kommen nicht ins Becken“, sagt Heigl. Der Sauerstoffanteil wird ständig kontrolliert und das Wasser gefiltert. Auch ohne Strom kann die Sauerstoffzufuhr aufrechterhalten werden, damit die Krebse optimale Lebensbedingungen haben. „Den Tieren geht es gut, sonst würden sie keine Eier legen“ , erklärt Heigl, der eigentlich vom Journalismus kommt. Bis zu einer Tonne Krebse kann der Wahl-Südburgenländer im Jahr produzieren, liefern kann er durch die Indoor-Zucht das ganze Jahr über. Für Fischliebhaber züchtet er auch Forellen und Saiblinge in seinen Becken.

Massenprodukt sind seine südburgenländischen Flusskrebse nicht. „Es ist eine Spezialität und die hat ihren Preis“, sagt Heigl. Das Kilo Krebse kostet ab Hof 25 Euro. „So lange ich Drei-Hauben-Lokale zu meinen Kunden zähle, weiß ich, dass die Qualität passt“, sagt Heigl.

www.fischundkrebs.at

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