Dealer baute Hanf an – Polizei erntete Stauden

Polizisten ernteten Hanfpflanzen in einer Waldlichtung bei Reinersdorf, Bezirk Güssing
28-jähriger Dealer erntete eine Anzeige. Die Plantage soll bereits 2,2 Kilogramm Cannabisblüten für den Verkauf produziert haben.

Eine Waldlichtung mit brisantem Bewuchs, konnten Polizisten in Reinersdorf, Bezirk Güssing, ausfindig machen. Die 39 Hanfpflanzen „ernteten“ die Beamten, für einen 28-jährigen „Drogenplantagen-Besitzer“ setzte es eine Anzeige.

„Wir kamen über einen Dealer, der bereits in Haft sitzt, auf die Spur des 28-Jährigen“, erklärt ein Ermittler im KURIER-Gespräch. Der arbeitslose Mann aus Reinersdorf stand schon länger in Verdacht, seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Drogen zu finanzieren.

Die Beamten führten eine Hausdurchsuchung an der Adresse des Verdächtigen durch und stießen auf 440 Gramm Cannabisblüten sowie 960 Gramm selbst hergestellte Hanfbutter im Schwarzmarktwert von etwa 4400 Euro.

Plantage

Mit diesem Fund gaben sich die Ermittler jedoch nicht zufrieden. Sie suchten noch die nähere Umgebung des Anwesens ab. Dabei stießen sie auf eine unmittelbar hinter seinem Wohnhaus befindliche Waldlichtung, die der Täter selbst geschlägert hatte. „Dort baute er Hanfpflanzen an mit einer gewissen Professionalität“, sagt ein Polizist. Die Fahnder „brachten schließlich selbst die Ernte ein“ indem sie 39 Stück Hanfpflanzen beschlagnahmten.

Der Dealer zeigte sich geständig, seit Mai 2011 in seiner Plantage bereits zwei Ernten durchgeführt zu haben. Rund 2,2 Kilo Cannabisblüten im Schwarzmarktwert von 22.000 Euro hat er bereits umgesetzt. Das Suchtgift hat der 28-Jährige dann im „Dekagrammbereich“ an bereits zum Teil ausgeforschte Abnehmer im Bezirk Güssing verkauft.

Der Täter wurde auf freiem Fuß angezeigt. „Die Ermittlungen gehen noch weiter“, erklärt ein Beamte.

Nach dem rätselhaften Tod eines 23-jährigen Mannes am Sonntag nach einem Discobesuch brachte eine Obduktion gestern, Mittwoch, Klarheit und bestätigte damit erste Annahmen der Polizei, es könnten unerlaubte Substanzen im Spiel gewesen sein. Der Bursch aus dem Bezirk Oberwart starb an einem Organversagen, das durch einen Mix aus Alkohol und Drogen ausgelöst wurde, gab die Landespolizeidirektion Burgenland am Mittwoch bekannt.

Bei der Obduktion wurden auch Gewebsproben entnommen, ein histologischer Befund, der Aufschluss über die Art der konsumierten Drogen geben soll, werde erst erstellt. Wann die Ergebnisse vorliegen, könne laut Wolfgang Bachkönig, Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland, im Moment nicht gesagt werden. Der Leichnam wurde bereits zur Beerdigung freigegeben. Die Ermittlungen des Landeskriminalamts Oberwart seien damit noch nicht abgeschlossen. „Aber jetzt müssen wir erst einmal das histologische Gutachten abwarten“, sagt Bachkönig.

Wie der KURIER berichtete, hatte der 23-jährige Südburgenländer noch in der Nacht zum Sonntag mit zwei Freunden eine Disco besucht. Gegen 4 Uhr suchte das Trio in Rechnitz das Haus eines der jungen Männer auf, wo die beiden älteren Burschen im Alter von 26 und 27 Jahren ihren Kameraden Sonntagvormittag leblos in einem Zimmer fanden. Trotz Wiederbelebungsversuchen durch einen Notarzt kam für den jungen Mann jede Hilfe zu spät.

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