Deal rund um Thermenresort lässt die Wellen hoch gehen

Das Land bleibt vorerst Eigentümer der Sonnentherme. Noch heuer werden Investitionen beschlossen
Unternehmer und Oppositionsparteien kritisieren "Intransparenz" bei Verkaufsgesprächen.

Der Verkauf der Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau samt Hotel Sonnenpark an einen spanischen Investor ist vom Tisch. Das verkündete FPÖ-Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) am Dienstag (siehe auch Seite 10). Zuvor hatte der Deal rund um das Thermenresort hohe Wellen geschlagen.

Nicht nur die Oppositionsparteien ÖVP und Grüne übten scharfe Kritik an den Verkaufsplänen sowie der "Intransparenz" des Deals durch das Land. Auch in der Tourismusgemeinde selbst herrschte Aufruhr.

"Ich war erschüttert, als ich im Sonntags-KURIER von den Verkaufsverhandlungen erfahren habe", sagt der Obmann des örtlichen Tourismusverbandes, Jürgen Rohrer. Einer Privatisierung steht er allgemein kritisch gegenüber. "Das Land sollte sein Baby weiterhin im Arm behalten." Ein privater Investor, befürchtet Rohrer, würde "nicht die Verantwortung gegenüber der Region und den Menschen übernehmen", wie es das Land mache.

Auch Thomas Angerer, Sprecher der Hotels "All in Red", "Kurz" sowie des "Thermenhof Derdak", habe von den Verkaufsplänen aus der Zeitung erfahren. "Wir wussten nicht, wer die Investoren sind. Wir hatten nur Angst, dass jemand kommt, der den Betrieb aussaugt." Er habe mit einer Privatisierung "kein Problem", sagt Angerer, "solange der neue Eigentümer auch vorhat, langfristig zu investieren und den Standort abzusichern".

Derzeit gebe es bezüglich einer Privatisierung nur "Absichtserklärungen einiger Interessenten", sagt Petschnig. Fix sei, dass das Land weiter in das Resort investierten müsse. "Sieben bis acht Millionen Euro" – das wäre die gewünschte Summe. Wie viel Geld fließen wird, soll sich "noch heuer entscheiden".

Konkursverfahren

Offen ist auch der Verkauf des privaten Hotels "Vier Jahreszeiten", das wie berichtet im Juli in den Konkurs geschlittert und sofort geschlossen worden war. Masseverwalterin Barbara Senninger hat nun "verbindliche Angebote" auf dem Tisch und prüft "die Finanzkraft der Bieter." Im Oktober soll der Verkauf unter Dach und Fach sein.

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