Radarblocker für reiche Raser im Visier der Polizei
Autoraser, so scheint’s, haben ein neues Spielzeug entdeckt. Zwei Mal innerhalb weniger Tage konnten Polizisten am Grenzübergang Nickelsdorf bei der Einreise Lenker stoppen, die ihre Karosse mit sogenannten Radar- oder Laserblockern ausgestattet hatten.
Am 13. März ging den aufmerksamen Beamten ein 51 Jahre alter Mann aus Ungarn ins Netz, der das in Österreich verbotene Gerät an den Kennzeichentafeln seines BMW angebracht hatte. Sieben Tage später erwischte es einen 55-jährigen ungarischen Mercedesfahrer. Er hatte die Laserabwehr an der vorderen Stoßstange und am Kofferraumdeckel platziert.
Teurer Spaß
Wie der Blocker funktioniert? Der Rückstrahl einer polizeilichen Laserpistole zur Geschwindigkeitsmessung wird blockiert, auf dem Display der Pistole wird eine Fehlermeldung angezeigt. Dass es sich in beiden Fällen um hochpreisige Autos handelte, dürfte kein Zufall sein. Denn die Blocker sollen von 1000 Euro aufwärts kosten – so oder so ist Schnellfahren eine Frage des Geldes.
Ob sich da ein neuer Trend abzeichnet, kann Oberst Andreas Stipsits noch nicht abschließend beantworten, aber der Chef der Landesverkehrsabteilung stellt klar, dass die Polizei dagegen rigoros vorgeht. Die Blocker werden nämlich an Ort und Stelle beschlagnahmt – entweder der Fahrer kann sie selbst ausbauen oder eine Fachkraft wird beigezogen. Zudem wird eine Sicherheitsleistung jenseits der 100 Euro eingehoben und die Lenker erhalten eine Anzeige wegen Übertretung des Kraftfahrgesetzes.
Die Wiener Polizei hat sich des Themas als erste angenommen, mittlerweile gibt es aber auch im Burgenland einige Kollegen, die besonders versiert im Aufspüren der Blocker sind. Denn beim Verstecken sind die Raser kreativ, im Kühlergrill wurden die kleinen, verbotenen Helferlein ebenso schon gefunden wie als Parksensoren getarnt.
Gewarnt sind mittlerweile aber auch die Polizisten mit den Lasergeräten: Bekommen sie bei einer Geschwindigkeitskontrolle eine Fehlermeldung am Gerät, ist das ein Auftrag an Kollegen, das Fahrzeug bei nächster Gelegenheit genau unter die Lupe zu nehmen.
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