Das Burgenland will Unwetter-Schäden möglichst zur Gänze abdecken

Das Burgenland will Unwetter-Schäden möglichst zur Gänze abdecken
"Das sind wir den Leuten schuldig und das können wir uns auch leisten", sagte LH Doskozil am Montag. Ab Mittwoch werden Schäden "von Haus zu Haus erhoben"

Nach den Unwettern der letzten Tage, die vor allem im Bezirk Oberwart  (mehr oder weniger stark waren auch alle anderen Bezirke betroffen) teils verheerende Schäden angerichtet haben, informierten am Montagvormittag Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Heinrich Dorner (beide SPÖ) gemeinsam mit Bezirkshauptmann Peter Bubik und Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Kinelly in Oberwart über den Stand der Dinge und anstehende Maßnahmen.

 

Was "Naturgewalten anrichten können, hat man in den vergangenen Tagen gesehen", sagte Doskozil. "Es ist ein Wahnsinn, was dieser Tage passiert ist". Das sei weit mehr als ein hundertjährliches Hochwasser, erinnerte Doskozil an die letzten Überflutungen in den Jahren 2016 und 2018.

Dämme und Rückhalteeinrichtungen hätten zwar einen Gutteil des Wassers abgehalten, "aber nicht zur Gänze", kündigte Doskozil an, dass die Vorkehrungen wohl nachgebessert werden müssen.

Wie hoch der Gesamtschaden im Burgenland ist, könne noch nicht beziffert werden, so der Landeshauptmann.

Insgesamt wurden seit Samstagnachmittag im Burgenland rund 1.800 Feuerwehreinsätze gezählt. Ausgerückt sind 194 Feuerwehren mit rund 3.800 Mitgliedern sowie acht Zügen des Katastrophenhilfsdienstes. Seit Sonntagmittag werden sie durch einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres unterstützt. 

Das sei gerechtfertigt, so Doskozil, denn die Feuerwehrleute "sind überlastet. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner "hat dem sofort zugestimmt". Rund 250 Soldaten sollen in den Einsatz gehen.

Das Burgenland will Unwetter-Schäden möglichst zur Gänze abdecken

Vom ORF live übertragene PK nach Überflutungen im Bezirk Oberwart: BH Bubik, Doskozil, LR Dorner, BFKD Kinelly (v. li.)

Auch das Land helfe mit, erstmals würden alle handwerklichen Mitarbeiterin in der Straßenbauabteilung mobilisiert, am Montag seien 220 im Einsatz.

Wie geht es weiter? 

Den betroffenen Menschen soll so rasch und umfassend wie möglich geholfen werden.

Ziel sei, so Doskozil, in der Landesregierung für die Schadensfälle eine Sonderrichtlinie zu beschließen. "Das sind wir der Bevölkerung schuldig und das kann sich das Land auch leisten".

Die Argumentation des Landeshauptmannes: Die Menschen mussten darauf vertrauen, dass ihre Häuser auf sicherem Grund gebaut wurden. Schließlich gab es dafür Raumplanungen und Baubewilligungen. Deshalb wolle man den Schaden, der nicht durch private Versicherungen gedeckt sei, möglichst zur Gänze abdecken.

Die derzeitige Höchstgrenze von 70.000 Euro Entschädigung durchs Land könnte in Härtefällen angehoben werden.

Ab Mittwoch sollen Zweierteams (Mitarbeiter von Land und BH) in den einzelnen Gemeinden von Haus zu Haus gehen und die Schäden aufnehmen. In zwei oder drei Wochen "sollten hoffentlich alle Schäden erhoben sein", so Doskozil. 

 

Kommentare