Das Burgenland fährt auf Strom ab: E-Auto-Anmeldungen verdoppelt

Die Rekordtemperaturen in China setzen der Ladeinfrastruktur im Land zu.
Der Anteil der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge im Land steigt seit Jahren kontinuierlich an.

In absoluten Zahlen kommt die Energiewende auf den Straßen des Burgenlands noch nicht allzu eindrucksvoll daher: 384 elektrisch betriebene Pkw wurden im gesamten Jahr 2020 landesweit angemeldet. Immerhin deutlich mehr als im Jahr davor, als 256 gezählt worden waren. Doch der Trend geht in die richtige Richtung: Denn im Vergleich dazu ist die Zahl der neu angemeldeten Fahrzeuge mit Dieselmotoren um 27 Prozent auf 2.525 gesunken – und jene der Benziner sogar um 37 Prozent.

Verzehnfacht

Das bedeutet, der Anteil der E-Autos an der Gesamtzahl der Neuanmeldungen hat sich auf mehr als 5 Prozent verdoppelt. „Dass die E-Pkw im Burgenland nun in Fahrt kommen, zeigt der Mehrjahresvergleich: Gegenüber dem Jahr 2015 hat sich die Anzahl verzehnfacht“, freut sich Ulla Rasmussen, Expertin des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). Neben der Verlagerung auf klimaverträgliche Mobilität, wie Gehen, Radfahren und öffentlichen Verkehr, sei die Energiewende im Autobereich eine zentrale Säule, um die Klimaziele erreichen zu können“, betont sie.

Das Burgenland fährt auf Strom ab: E-Auto-Anmeldungen verdoppelt

Dazu müsse der Anteil der emissionsfreien Fahrzeuge aber rascher erhöht werden als dies derzeit der Fall ist: „Daten des Umweltbundesamtes zeigen, dass E-Pkw mit österreichischem Strom-Mix im Schnitt um 55 Prozent weniger pro Personenkilometer verursachen als Benzin- oder Diesel-Pkw.“ Wichtig sei ein Umdenken bei Firmenwagen. Denn: Rund zwei Drittel der Neuwagen werden auf Firmen und andere „juristische Personen“ zugelassen. Gelinge es hier, den Anteil von E-Pkw deutlich zu erhöhen, würden in der Folge auch mehr Elektroautos in den Gebrauchtwagenmarkt gehen, gibt Rasmussen zu bedenken. Kontraproduktiv sei die Steuerbegünstigung für Verbrennungsmotoren, warnt sie: „Sie bremst die Energiewende. In einer Zeit der sich verschärfenden Klimakrise können wir uns Steuerbegünstigungen für fossile Energie nicht mehr leisten.“

Eisenstadt Spitzenreiter

Spitzenreiter bei der Neuzulassung von Elektrofahrzeugen ist im Landesvergleich der Bezirk Eisenstadt Umgebung mit mehr als sechs Prozent vor dem Bezirk Mattersburg. Die Landeshauptstadt liegt mit 5,9 Prozent an dritter Stelle. Den niedrigsten Anteil an E-Pkw hat der Bezirk Neusiedl am See mit vier Prozent.

Die Elektromobilität sei für Regionen wie das Burgenland besonders gut geeignet, sagt Rasmussen: „Hier gibt es viele Einfamilienhäuser. Man kann mit einer Fotovoltaik-Anlage den Strom fürs Fahren umweltfreundlich selbst erzeugen und ist nicht von Erdöl aus anderen Staaten abhängig.“

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