Coronavirus: Burgenland verstärkt Maßnahmen
Die Steigerung der Corona-Neuinfektionen der vergangenen Tage hat dazu geführt, dass im Burgenland die Maßnahmen zur Eindämmung verstärkt werden. Laut dem Koordinationsstab Coronavirus werden unter anderem Kontaktpersonen der Gruppe K1 erst am 7. statt bereits am 5. Tag getestet.
In Klingenbach (Bezirk Eisenstadt Umgebung) wurde unterdessen der Kindergarten geschlossen, da zu viele Betreuerinnen fehlten.
Da die Zahl der Neuinfizierten in den letzten Tagen und die Inzidenz mit 166,8 hoch sei, unternehme das Land mehrere Maßnahmen, erklärte Sonja Windisch vom Koordinationsstab. Am Donnerstag wurden 56 Neuinfektionen, tags davor 96 vermeldet.
Längere Quarantäne, mehr Kontrollen
Zum einen werden K1-Personen - sie befinden sich in Quarantäne - nun am 7. statt am 5. Tag geprüft, da davor oft noch keine Infektion nachgewiesen werden könne. Positiv Getestete kommen nicht automatisch nach zehn Tagen aus der Quarantäne, sondern werden erneut getestet, um die noch bestehende Ansteckungsgefahr via CT-Wert zu prüfen. Die Quarantäne kann daher länger als zehn Tage dauern.
Außerdem nahmen die Bezirkshauptmannschaften Kontakt mit der Polizei auf, um die Einhaltung der Quarantäne verstärkt zu kontrollieren. Die Exekutive soll auch im Freien verstärkt auf die Einhaltung der Abstandsregel aufmerksam machen.
Britische Mutation: 70 Prozent Neuinfektionen
Der Kindergarten in Klingenbach wurde seitens der Gemeinde, nicht behördlich, gesperrt, bestätigte Windisch, da sich unter dem Personal zu viele K1-Personen befanden. Die Lage sei nicht besorgniserregend, auch wenn die Zahlen gestiegen seien, so Windisch weiter. Man habe eine gute Aufklärungsquote, da etwa Familien-Cluster recht gut verfolgbar seien.
Der Anteil der britischen Virusmutation sei im Burgenland „relativ hoch“, daher müsse man beim Contact Tracing schnell sein. Alle PCR-Tests würden auf Mutationen hin untersucht. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sind im Burgenland 70 Prozent der Neuinfektionen auf die britische Mutation zurückzuführen.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wies am Donnerstag auf die Gründung des Koordinationsstabs vor genau einem Jahr am 25. Februar 2020 hin. Dieser sei die Drehscheibe für die Aktivitäten des Landes, um der weiteren Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken.
„Leider ist die Situation auch ein Jahr nach Gründung des Krisenstabs immer noch herausfordernd, unberechenbar und emotional. Das Land Burgenland arbeitet daher weiterhin unermüdlich an der Bewältigung der Covid-Krise. Unser oberstes Ziel ist es, auch weiterhin möglichst sicher durch die Pandemie zu kommen. Der unablässige Einsatz des Koordinationsstabes und der Bezirksstäbe hat dazu beigetragen, diesem Ziel näher zu kommen“, erklärte Doskozil in einer Aussendung.
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