Caritas plant neues Zentrum
Lisa ist 20 Jahre alt. Ihre Kindheit war nicht einfach, der Vater hat die Familie verlassen, die Mutter konnte sich nicht um ihre drei kleinen Kinder kümmern. Auch als Lisa mit 17 Jahren eine Beziehung einging und schwanger wurde, besserte sich ihre triste Situation nicht. Ihr Freund schlug sie. Ohne Arbeit und einem Dach über dem Kopf, blieb der jungen Mutter und ihrer 18 Monate alten Tochter nichts anderes übrig, als beim Freund zu bleiben.
Hilfe bekommt Lisa jetzt von Judith Bammer, einer von drei Sozialarbeiterinnen der Caritas im Burgenland. Bammer hat alle Hände voll zu tun, wie sie sagt. In den vergangenen drei Jahren sei die Anzahl der betreuten Klienten in der Caritas Nothilfe um 6,5 Prozent auf 646 Personen gestiegen, die Beratungskontakte um 21 Prozent. Betroffen seien in der Regel Frauen, aber auch immer mehr Jugendliche. „Besonders schlimm ist es für mich, wenn Kinder betroffen sind“, sagt Bammer. Die meisten der Caritas-Klientinnen müssten mit 7,70 Euro pro Tag zum Leben auskommen. 36.000 (13 Prozent) der Menschen im Burgenland seien laut Statistik „einkommensarm“.
Die Caritas will nun helfen und ein Mutter-Kind-Zentrum im Burgenland bauen, sagt Caritas Direktorin Edith Pinter. Auftakt für das Vorhaben ist die heurige Inlandssammlung der Organisation. Einen genauen Standort für das Zentrum wisse man noch nicht, derzeit würden Bedarfserhebungen durchgeführt. In dem Zentrum sollen Frauen und ihre Kinder vorübergehend Hilfe bekommen, als „Dauereinrichtung für die Klienten“ sehe man sich nicht, erklärt Pinter. „Die Frauen sollen selbst den Weg zurück ins Leben finden“, sagt Pinter. Die Klientinnen sollen am Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen. Die Frauen würden von den Mitarbeitern in einen neuen Lebensabschnitt begleitet.
Spenden
Wer spenden will, findet in den meisten Bank- und Postfilialen Erlagscheine. Helfen kann man auch online (www.caritas-burgenland.at) oder am „Caritas-Sonntag“, den 17. November, in den katholischen Pfarren.
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