Burgenlands Zuckerrübenbauern müssen bittere Pillen schlucken

Symbolbild
"Preisaussichten niederschmetternd": Aufgrund gesunkener Nachfrage muss die Anbaufläche um die Hälfte reduziert werden.

Zusammenfassung

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  • Die Anbaufläche für Zuckerrüben im Burgenland wird 2025 aufgrund gesunkener Nachfrage von 3.000 auf 1.400 Hektar reduziert.
  • Preisaussichten für Zuckerrüben sind niederschmetternd, was auf auslaufende zollfreie Importe aus der Ukraine und das Mercosur-Abkommen zurückzuführen ist.
  • Die Landwirtschaftskammer Burgenland sieht durch internationale Abkommen Existenzen der Bauern gefährdet und spricht sich dagegen aus.

2024 haben Burgenlands Zuckerrübenbauern noch gute Geschäfte gemacht: 223 Landwirtinnen und Landwirte haben auf einer Fläche von rund 3.000 Hektar Rüben angebaut und fast 200.000 Tonnen geerntet.

Obendrein freuten sich die Erzeuger über hohe Abnahmepreise: Der Preis für Zuckerrüben hat sich zwischen 2021 und 2022 mehr als verdoppelt und blieb in den vergangenen Jahren auf einem konstant hohen Niveau

2025 beginnt hingegen mit trüben Aussichten. Bei der Vollversammlung des Rübenbauernbundes in Deutschkreutz sprach Präsident Markus Fröch am Mittwoch von "niederschmetternden Preisaussichten": "Aufgrund der derzeitigen schlechten Marktlage wird die Zuckerrüben-Anbaufläche im Burgenland heuer anstatt knapp 3.000 Hektar auf rund 1.400 Hektar kontingentiert".

Wie groß die Zuckerrübenanbaufläche sein darf, gibt die Agrana Zucker GmbH vor. Sie betreibt die zwei einzigen österreichischen Zuckerfabriken in Tulln und Leopoldsdorf. Von der Agrana wurde die Zuckerrübenanbaufläche im Burgenland für das Jahr 2025 auf rund 1.400 Hektar kontingentiert - die Hälfte der Fläche, die noch 2024 bewirtschaftet wurde.

Ukraine und Mercosur

Die Gründe für die dramatische Verschlechterung am Zuckerrübenmarkt sind mannigfaltig. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, Nikolaus Berlakovich, sieht zwei Hauptfaktoren: "Im Juni laufen die zollfreien Zuckerimporte aus der Ukraine aus und die Europäische Kommission plant ein Assoziierungsabkommen mit der Ukraine. Durch das Mercosur-Abkommen kämen weitere Importe zu uns nach Europa und würden die Preise am heimischen Zuckermarkt noch mehr verzerren." 

Burgenlands Zuckerrübenbauern müssen bittere Pillen schlucken

Präsident des Rübenbauernbundes NÖ Ernst Karpfinger, Aufsichtsratsvorsitzender des Bgld. Rübenbauernbundes (RBB) Helmut Meszaros, Präsident des Bgld. Rübenbauernbundes Markus Fröch und sein 1. Vizepräsident Alfred Vukovich, LK-Präsident Nikolaus Berlakovich und der Geschäftsführer des Bgld. RBB Wolf Reheis bei der Vollversammlung im Vinatrium in Deutschkreutz.

Berlakovich sieht durch Mercosur und das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine die "Existenzen unserer Bauern gefährdet". Daher würde sich die LK gegen beide Abkommen aussprechen.

Die burgenländischen Zuckerrübenbauern werden den Preisdruck am internationalen Markt heuer jedenfalls schmerzlich zu spüren bekommen. "Die Landwirtschaft und auch die Rübenbäuerinnen und Rübenbauern erleben unruhige Zeiten und die Frustration ist groß", weiß LK-Präsident Berlakovich. 

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