Burgenlands Floristen liefern Blumen und beschenken Spital
Frühlingsblüher, Kräuter, Gemüsepflanzen und vieles mehr reihen sich in den Glashäusern der Gärtnerei Wallis in Jormannsdorf, Bezirk Oberwart, aneinander. Hunderttausende Pflanzen stehen hier, die meisten wurden schon im Vorjahr bestellt, ohne zu ahnen, dass der Start in die Gartensaison heuer durch die Coronavirus-Krise nahezu zum Erliegen kommen würde.
Einen Teil der Blumen bekamen die Mitarbeiter des Krankenhauses Oberwart geschenkt. „Wir wollten in dieser Situation irgendwie helfen und haben die Aktion mit dem Betriebsrat gestartet. Die Rückmeldungen waren überwältigend“, sagt Gerald Zetter, Geschäftsführer von Blumen Wallis.
„Alles ist vorfinanziert“
Die wirtschaftlichen Probleme in der Branche seien groß. Gartencenter haben geschlossen. Jene Betriebe, die für Garten- oder Baumärkte Pflanzen gezüchtet haben, können ihre Ware nicht absetzen. „Alles in den Glashäusern ist vorfinanziert“, sagt Andreas Pomper, Berufsgruppensprecher der Gärtner und Floristen im Burgenland. Sein Betrieb in Güssing reagiert mit einem Bestell- und Lieferservice für Pflanzen und Blumen im Umkreis von 20 Kilometern.
„Der Aufwand ist groß, aber die Leute sind sehr dankbar für die Lieferung, gefragt sind vor allem Gemüsepflanzen“, sagt Pomper. Auch die Floristen treffe die Krise, denn Hochzeiten fallen aus und auch Beerdigungen können nur im kleinsten Rahmen stattfinden – das heißt: weniger Blumenschmuck.
Geliefert werde trotzdem: „Unsere Fachbetriebe sind auch in diesen schwierigen Zeiten für ihre Kunden da. Blumen können kontaktlos geliefert werden“, erklärt Michaela Grandits, Innungsmeister-Stellvertreterin der Floristen im Burgenland. Lieferservices gibt es auf der Webseite www.ihr-florist.at.
Hoffen auf Kundschaft
Auch wenn das Gartencenter geschlossen ist, Blumen Wallis darf als landwirtschaftlicher Gartenbaubetrieb Pflanzen unter Einhaltung von Sicherheitsregeln weiter verkaufen. Dennoch liegen laut Geschäftsführer Zetter die Einbußen bei Zierpflanzen bei rund 80 Prozent.
„Hilfspakete bringen uns wenig. Wir können Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken, weil sie Pflanzen betreuen müssen“, sagt Zetter. Normal beginne die Gartensaison im April, fast 80 Prozent des Jahresumsatzes werden von März bis Mai erzielt, sagt Zetter, der mit seinen zehn Mitarbeitern weiter für seine Kunden da sein will: „Wir hoffen, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen und zählen auf die Unterstützung unserer Kunden.“ Andernfalls gehe für die Gärtner eine ganze, schon vorfinanzierte Saison verloren.
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