Burgenland: Zahl der Schlepper hat sich heuer verdoppelt
Vor Kurzem gerieten sechs Schlepper ins Visier der Polizei. Die Verdächtigen hatten im Bezirk Oberpullendorf mit Taxis zehn Flüchtlinge aus einem Wald bei Lutzmannsburg abgeholt.
Kurz darauf wurden zwischen Rechnitz und Lockenhaus (Bezirk Oberpullendorf) zwei Verdächtige festgenommen, sie sollen 19 Füchtlinge in einem Kastenwagen ins Land gebracht haben.
Vergangenen Sonntag lieferte sich ein 29-Jähriger, der neun illegal eingereiste Personen in seinem Fahrzeug hatte, eine Verfolgungsjagd mit der Exekutive. Nach zwei Warnschüssen wurde er bei Wulkaprodersdorf geschnappt.
Das ist der jüngste Fall einer Schleusung, die im Burgenland bekannt wurde. „Die Zahl der gefassten Schlepper hat sich dieses Jahr im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt“, sagt Polizeisprecher Helmut Marban.
93 Verdächtige wurden bis 6. Dezember gefasst, im Vorjahr waren es bis Jahresende 44. Allein von November bis Anfang Dezember wurden 33 Verdächtige festgenommen, erläutert Marban.
Die Vorgehensweise der Schlepper sei unterschiedlich: „Die Flüchtlinge werden an der Grenze abgesetzt oder sie werden in einem Lkw oder mit dem Pkw ins Land gebracht.“
Die Gründe für die Zunahme der Fälle könne man nicht genau nennen. „Die Zahl der Aufgriffe zeigt jedenfalls, dass wir mit der polizeilichen Arbeit gut unterwegs sind.“
Schlepperei beschäftigt Justiz
Auch die Justiz hat im Bereich Schlepperei alle Hände voll zu tun. „In den vergangenen vier bis sechs Wochen wurden sehr viele Verfahren anhängig“, erklärt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Petra Bauer.
Die Zahl der Verdächtigen, gegen die derzeit ermittelt wird, liegt im zweistelligen Bereich.
Parallel dazu laufen am Landesgericht Eisenstadt auch noch Haftverhandlungen. Zwei bis drei Prozesse finden derzeit pro Woche statt, sagt der Sprecher des Landesgerichts Eisenstadt, Bernhard Kolonovits.
Meist stünden pro Verhandlung ein bis zwei Beschuldigte vor Gericht.
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