Burgenland-Wahl: Weitere Ex-FPÖler wechseln zur "Liste Hausverstand"

Burgenland-Wahl: Weitere Ex-FPÖler wechseln zur "Liste Hausverstand"
Géza Molnár präsentierte sein vollständiges Team mit 36 Kandidaten - viele von ihnen sind frühere freiheitliche Funktionäre.

Eine Parteifarbe hat sich Géza Molnár für seine „Liste Hausverstand“ noch nicht ausgesucht. Blassblau würde sich vielleicht anbieten.

Hatte die Partei des „wilden“ Abgeordneten von Anfang an den Eindruck erweckt, eine Art Auffangbecken für ehemalige FPÖ-Mitglieder zu sein, so bestätigte sich dieser Eindruck mit der Präsentation der vollständigen Landesliste am Freitag in Eisenstadt.

Gleich vier Ex-Blaue führen die Liste an: Molnár selbst, 2021 aus der FPÖ ausgeschlossen, geht bei der Landtagswahl am 19. Jänner als Spitzenkandidat seiner neuen Partei ins Rennen. Auf Listenplatz zwei folgt ein ehemaliger und nun wieder Parteikollege: Manfred Haidinger, früherer Landtagsabgeordneter aus Halbturn.

Wir erinnern uns: 2020 trat Haidinger gegen Norbert Hofer zur Wahl des FPÖ-Landesparteiobmannes an – und unterlag deutlich. Noch im selben Jahr wurde Haidinger aus der Partei ausgeschlossen, weil er Schriftstücke aus internen Sitzungen weitergegeben haben soll.

Haidingers Kandidatur sei „natürlich“ auch ein Signal an freiheitliche Wähler, erklärte Molnár unumwunden: „Die FPÖ im Land ist leider nicht jene im Bund, der zurecht die Stimmen zufliegen. Auf Landesebene hat sich die FPÖ zum reinen Wahlverein und Familienbetrieb ohne politischen Anspruch entwickelt. Jene, die diese Fehlentwicklung bekämpft haben, hat man rausgeworfen“.

Auf Platz drei der „Liste Hausverstand“ kandidiert Manfred Kölly – er wurde 2006 von Heinz-Christian Strache aus der FPÖ ausgeschlossen. Pikanterweise folgt auf Listenplatz vier mit Herbert Adelmann ausgerechnet ein Angehöriger des Team HC Strache. Mit von der Partie ist außerdem Andreas Waller, blaues Urgestein aus Neufeld a. d. Leitha.

Impfskeptiker mit dabei

In das Gesamtbild der politischen Bewegung von Géza Molnár passt auch, dass Gerald Aufmuth, bis vor kurzem Landessprecher der Impfskeptiker-Partei MFG, nun für die „Liste Hausverstand“ kandidiert – brüstete sich Molnár doch noch 2022 damit, der „letzte ungeimpfte Abgeordnete“ im burgenländischen Landtag zu sein.

Als Wahlziel gibt Molnár vier Prozent – und damit seinen Wiedereinzug in den Landtag – aus.

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