Burgenland ist Soja-Vorreiter

Sojabohnen waren vor einigen Jahrzehnten noch selten auf den heimischen Feldern, doch die Frucht wird immer beliebter
Bauern setzen auf die Sojabohne und pflanzten 2017 fast 20.000 Hektar.

Die kleinen gelben Bohnen haben es in sich. Bereits seit Jahrzehnten wird die Sojabohne im Burgenland angebaut. Die Anbauflächen sind seit damals ständig gestiegen. "2017 waren es 19.600 Hektar, der Schwerpunkt liegt auf den drei südlichen Bezirken", erklärt Wolf Reheis, Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Burgenland. Der Bedarf nach der eiweißhaltigen Bohne ist groß. "Die meisten Sojabohnen werden zu Futtermitteln, aber auch direkt zu Lebensmitteln", sagt Reheis. Vor allem wenn es lokale Verarbeitungsbetriebe gibt, "wie die Mona Naturprodukte in Oberwart", erklärt der Pflanzenbauexperte.

Sojamilch

Die ehemalige Molkerei in Oberwart wurde in vergangenen Jahren zum Kompetenzzentrum für Sojagetränke. "Wir stellen am Standort rund 130 Millionen Liter pro Jahr her", erklärt Florian Schmied, Brand-Manager.

Die Mona Gruppe gehört zum US-Konzern Hein Celestial. Neben der Produktion von Sojamilch werden auch Hafer-, Reis- und Kokosmilch am Standort Oberwart produziert. "Wir haben auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum für die Gruppe hier, sowie die Logistik und das Finanzzentrum", erklärt der Brand-Manager. Mit der Marke "Yoja" verzeichne die Firma ein zweistelliges Wachstum. In mehr als 50 Ländern werden die Produkte exportiert. Es wird auch laufend investiert. Vor Kurzem wurde in Oberwart eine Abfüllstrecke für 200 ml Packungen eröffnet. "So können wir Kochcremes oder Getränke für unterwegs abfüllen", sagt Schmied. Zwei weitere Werke gibt es noch in Deutschland.

Im Burgenland werde nur Soja aus Österreich verarbeitet. "Das Soja kommt auch aus dem Burgenland, wir brauchen eine spezielle Qualität, aber wir können unseren Bedarf decken", sagt Schmied. Doch der Bedarf werde weiter steigen. Vor allem die Bio-Linie der Firma wachse stark. "Weltweit ist der Bedarf an Sojabohnen sehr hoch, ebenso wie die Anbaufläche. Es lässt sich gut verkaufen", weiß Reheis. Für das Jahr 2018 rechnet der Pflanzenbaudirektor damit, dass die Anbaufläche im Burgenland auf "einem hohen Level bleiben wird".

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