Burgenland gedenkt NS-Opfern mit digitaler "Erinnerungslandschaft"

Burgenland gedenkt NS-Opfern mit digitaler "Erinnerungslandschaft"
Das östlichste Bundesland ist neu bei dem Dokumentationsprojekt DERLA dabei. 242 Gedenkzeichen und 99 Biografien sind online abrufbar.

Eine "digitale Erinnerungslandschaft" (DERLA) soll die Gräuel des Nationalsozialismus im Burgenland sichtbar machen. 242 Gedenkzeichen und 99 Biografien von Opfern des NS-Regimes sind online abrufbar - als "sichtbares Zeichen zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für eine lebendige Erinnerungskultur", betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag. 

Das Dokumentationsprojekt wurde zuvor bereits in Kärnten, Vorarlberg, Tirol und der Steiermark ausgerollt.

Das Burgenland ist als fünftes Bundesland neu bei DERLA dabei. Roma und Sinti sowie die jüdische Gemeinschaft hätten in Zeiten des Nationalsozialismus auch im Burgenland Schreckliches durchgemacht, meinte Doskozil bei der Präsentation des Projekts, die bewusst am 29. Jahrestag des Bombenattentats von Oberwart abgehalten wurde. 

Damals wurden vier Roma durch eine Sprengfalle des Briefbombenbauers Franz Fuchs getötet. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sei ein Auftrag, "auch im Jetzt und Heute gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Verhetzung mit aller Vehemenz aufzutreten", betonte Doskozil.

Die digitale Erinnerungslandschaft der Österreichischen Bildungsagentur OeAD und der Uni Graz ermöglicht unter www.erinnerungslandschaft.at virtuelle Rundgänge zu den Gedenkzeichen. "Der schulische Besuch von lokalen Gedenkorten ist pädagogisch besonders wertvoll und wird von DERLA niederschwellig ermöglicht", sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Lokale Erinnerungszeichen würden an die Lebensrealität der Schüler andocken und so eine lebendige Geschichtsvermittlung ermöglichen.

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