Burgenländisches Filmprojekt: Mit "Rückenwind" ins Kino

Burgenländisches Filmprojekt: Mit "Rückenwind" ins Kino
Moses Gsellmann und Anna Mühlberger haben ihre Reise-Dokumentation nach jahrelanger Arbeit fertiggestellt.

Zehn Monate waren Anna Mühlberger und Moses Gsellmann im Jahr 2021 für die Dreharbeiten an ihrem Film "Rückenwind" unterwegs. Die eigentliche Reise, die hat aber viel länger gedauert.

Vor gut fünf Jahren hat das burgenländisch-niederösterreichische Paar (er ist Golser, sie Waldviertlerin) begonnen, an ersten Konzepten zu arbeiten. Jetzt ist das Ziel des Abenteuers zum Greifen nahe: Am 22. Mai wird die Österreich-Premiere der außergewöhnlichen Doku gefeiert. 

Der KURIER erreicht Moses Gsellmann, als er mit seiner Partnerin Anna und Produktionsmanager Enric Parcerisa gerade den letzten Schliff an der Kinoversion anlegt. Nur noch ein paar kleine Details an der Tonmischung und Farbkorrektur sind zu machen, dann ist "Rückenwind" fertig. 

Burgenländisches Filmprojekt: Mit "Rückenwind" ins Kino

Das Filmplakat für "Rückenwind - Ein Fim über Zufriedenheit"

Auf die Frage, ob er sich schon auf die Premiere im Wiener Stadtkino freue, antwortet Gsellmann nachdenklich: "Ich glaube, es wird eine Erleichterung und eine Freude sein, unser Baby herzuzeigen. Andererseits gibt es auch eine große Anspannung, weil man gespannt ist, wie der Film ankommt und natürlich gibt es die Angst vor negativem Feedback."

Eigenregie

Zur Anspannung trägt vermutlich auch die Tatsache bei, dass es sich um einen Independent-Film im wahrsten Sinne des Wortes handelt. Anna und Moses haben fast alle Produktionsschritte in Eigenregie absolviert und zum Großteil aus eigener Tasche finanziert. Die einzige öffentliche Förderung gab es vom Kulturland Burgenland. Um die nötigen Mittel für die Postproduktion aufzustellen, starteten die jungen Filmemacher Ende 2022 eine Crowdfunding-Kampagne, die ihnen 20.000 Euro einbrachte. 

Konsequenterweise wollen Anna und Moses ihren Film nun auch im Eigenverleih unter die Leute bringen. Das birgt natürlich ein weiteres finanzielles Risiko - die Säle in den zunächst vier Kinos, in denen "Rückenwind" zu sehen sein wird (siehe Infobox), sollten möglichst gut gefüllt sein, sonst werden die Vorstellungen schnell zum Minusgeschäft. 

"Unser Zugang ist eher untypisch", ist sich Gsellmann bewusst. Genauso untypisch ist übrigens auch der Film selbst. Einerseits ist er ein Roadmovie, der die Reise mit Kleinbus "Olaf" durch 14 Länder von Slowenien bis Armenien dokumentiert. 

Im Zentrum des Streifens stehen aber die Porträts von vier Menschen, in denen verschiedene Zugänge zum großen Wort "Zufriedenheit" beleuchtet werden. Als roter Faden dienen die Tagebucheinträge, die Anna und Moses auf ihrer Reise geschrieben haben und die sie für den Film auch selbst eingesprochen haben.

"Im Allgemeinen ist der Film sehr langsam, er geht in die Richtung Anti-TikTok. Er funktioniert auch nicht nach dem typischen Film-Narrativ", versucht der Burgenländer einen Eindruck von seinem Werk zu vermitteln.

Burgenländisches Filmprojekt: Mit "Rückenwind" ins Kino

Anna Mühlberger und Moses Gesellmann, Filmprojekt "Rückenwind"

Burgenländisches Filmprojekt: Mit "Rückenwind" ins Kino

Anna Mühlberger und Moses Gesellmann, Filmprojekt "Rückenwind"

Burgenländisches Filmprojekt: Mit "Rückenwind" ins Kino

Anna Mühlberger und Moses Gesellmann, Filmprojekt "Rückenwind"

Burgenländisches Filmprojekt: Mit "Rückenwind" ins Kino

Anna Mühlberger und Moses Gesellmann, Filmprojekt "Rückenwind"

Wer genau denn die Zielgruppe für "Rückenwind" sein soll, kann Moses Gsellmann gar nicht genau definieren. Dann fällt ihm aber doch ein Satz ein: "Abenteurerinnen und Abenteurer, die weltoffen und reflektiert sind und sich gerne inspirieren lassen". 

Burgenland-Premiere

Vom Film der beiden Abenteurer kann man sich nur wenige Tage nach der Premiere in Wien auch im Burgenland inspirieren lassen: Ab 26. Mai läuft "Rückenwind - Zeit für Zufriedenheit" im Nationalparkkino Illmitz. Ein paar Monate später sei auch eine Vorstellung im Rahmen eines Sommerkinos im Nordburgenland geplant, verrät Moses Gsellmann. 

Wie es danach weitergeht? Der Film soll jedenfalls noch mehr Menschen zugänglich gemacht werden - voraussichtlich über eine deutsche Streaming Plattform. Infos dazu soll es demnächst auf der Filmhomepage geben. 

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