Anna und Moses: Weltenbummler auf der Suche nach Zufriedenheit

Ein Paar sitzt auf dem Dach eines Vans vor einer malerischen Landschaft.
Anna Mühlberger und Moses Gsellmann erzählen von den herausfordernden Dreharbeiten zu ihrem Doku-Film.

Sie haben ihr Ziel erreicht. Zumindest eines von vielen. 2021 haben sich Anna Mühlberger und Moses Gsellmann – sie ist studierte Traumapädagogin aus Waidhofen an der Thaya, er stammt aus Gols und hat Filmproduktion studiert – in ihren umgebauten Peugeot Boxer namens „Olaf“ gesetzt und sind losgefahren.

Zehn Monate lang waren sie unterwegs. 14 Länder haben sie besucht, von Slowenien bis Armenien. Im Gepäck hatte das Pärchen auch eine Kameraausrüstung, denn auf der Reise wurde die Dokumentation „Rückenwind – Zeit für Zufriedenheit“ gedreht. Die Fertigstellung des Films konnte im Vorjahr über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert werden.

Mehr dazu: „Rückenwind“: Halb Europa bereist und einen Film darüber gedreht

Noch bevor die Doku über das schwer fassbare Konzept „Zufriedenheit“ einem breiten Publikum präsentiert wird, wollen Anna und Moses mit einer Reihe von Vorträgen Einblicke in ihren zehnmonatigen Ausflug geben. Die Premiere findet am kommenden Mittwoch im Weinwerk Burgenland in Neusiedl am See statt.

Alltag „on the road“

„Der Vortrag soll die Reise in unserem Weltreisemobil in allen Facetten zusammenfassen“, kündigt Moses Gsellmann im KURIER-Gespräch an. Dabei soll es auch um die ganz alltäglichen Herausforderungen gehen, denen man beim Reisen „auf eigene Faust“ begegnet. Etwa, dass sich die Suche nach einem Stellplatz für Bus Olaf manchmal ziemlich problematisch gestaltete. Auch folgende existenzielle Fragen werden behandelt: Wo bekomme ich Wasser her? Und Strom? Oder: Wie reinige ich meine Kleidung?

Ein Mann mit Filmklappe und eine Frau mit einer Tasche mit der Aufschrift „Zeit für Zufriedenheit“ stehen zusammen.

Eine Frau mit einer Tasche mit der Aufschrift „Zeit für Zufriedenheit“ und ein Mann mit einer Filmklappe stehen auf einer Straße.

Ein Mann und eine Frau mit T-Shirts und einer Filmklappe, auf denen „Zeit für Zufriedenheit“ steht.

Ein Paar sitzt auf dem Dach eines Vans vor einer malerischen Landschaft.

Luftaufnahme eines Sees mit niedrigem Wasserstand und einem kleinen Bootsanleger.

Ein Paar steht auf einem Betonsteg am türkisfarbenen Meer.

Blick aus einem Van auf eine Küstenlandschaft, während eine Mahlzeit zubereitet wird.

Ein silberner Peugeot Boxer steht auf einer Bushaltestelle.

Ein Paar steht vor einem weißen Van in einer hügeligen Landschaft mit einem Kloster im Hintergrund.

Ein weißer Lieferwagen steht vor einem Schiff, das mit einem Bagger beladen wird.

Eine Frau steht neben einer Kamera auf einem Stativ vor einem Gebäude mit Palmen.

Ein Mann mit Mütze hockt vor einem Van und schließt eine Kamera an einen Monitor an.

Eine Frau hält eine Kamera auf einem Stativ am Strand.

Das armenische Kloster Saghmosavank thront auf einer Klippe.

Die Silhouette eines Heißluftballons vor einem orangefarbenen Himmel.

Ein Milan fliegt über eine verschneite Landschaft.

„Im Vortrag erklären wir, wie wir uns versorgt haben. Es geht aber auch um die Begegnungen mit den Menschen, die wir für den Film porträtieren durften. Wir erklären, wie eine Filmproduktion abläuft. Und es gibt natürlich Einblicke in die Länder, in denen wir waren“, gibt Gsellmann einen Vorgeschmack auf den etwa 90-minütigen Vortrag. Zu sehen gibt es auch Ausschnitte aus dem Film und das Paar liest aus seinen Reisetagebüchern vor.

Nach einer Lektion gefragt, die die beiden von ihrer Reise mitgenommen haben, antwortet Anna Mühlberger: „Man nimmt sehr viele Sachen bewusster wahr und lernt vieles mehr zu schätzen“. Ihrem Lebensgefährten fällt dazu ein ganz konkretes Beispiel ein: „Wenn ich zu Hause dusche und mir überlege, wie viel Wasser dafür verbraucht wird, und wie lange wir mit dieser Menge auf der Reise mit Olaf ausgekommen sind – dann findet man einen ganz anderen Zugang zu solchen Dingen“.

Film ab – aber wann?

Zurück zum Film: „Rückenwind – Zeit für Zufriedenheit“ soll laut Gsellmann noch 2023 fertig gestellt werden, einen Rohschnitt gebe es bereits. Im Moment sei man auf der Suche nach einem Verleiher, der den Film ins Kino bringen kann. „Ehrlich gesagt hätte ich geglaubt, dass das etwas zügiger geht, aber wir haben keinen Stress“, meint der Golser. Es könne auch sein, dass „Rückenwind“ zunächst nur auf Filmfestivals zu sehen sein wird, dann würde sich der heimische Kinostart wahrscheinlich auf 2024 verschieben.

Als nächstes gehen Anna und Moses aber wieder einmal auf Reisen: Demnächst wollen die beiden mit „Olaf“ in Richtung Baltikum aufbrechen – das nächste Abenteuer wartet.

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