Burgenland Energie: Anwalt Zanger erarbeitet Klagen für 2.500 Kunden
Der Wiener Anwalt Georg Zanger geht aufgrund einer vergangenen Strompreiserhöhung rechtlich gegen die Burgenland Energie vor. Insgesamt sollen Klagen von rund 2.500 Kunden eingebracht werden, kündigte er gegenüber der APA am Donnerstag an.
Das Unternehmen hatte Zanger bereits vor Kurzem in einer Stellungnahme eine "fragwürdige Geschäftspraktik" attestiert.
Der Anwalt strebte für die von ihm vertretenen Mandanten einen Generalvergleich an, bei dem "die rechtswidrig überhöhten Stromkosten refundiert werden". Dass der Inhalt des Vergleichs vertraulich zu behandeln gewesen wäre, lehnte Zanger ab: "Offenbar wollte die Burgenland Energie damit vermeiden, dass auch andere, bisher noch nicht von uns vertretene Kunden, Kenntnis von ihren Rückforderungsansprüchen erhalten."
Vergleichsvorschlag abgelehnt
Er geht davon aus, dass der Energieversorger zwischen 900 und 1.500 Euro an die von ihm vertretenen Mandanten zurückzahlen müsste. Nachdem der Vergleichsvorschlag von 500 Euro abgelehnt wurde und lediglich 200 Euro angeboten worden seien, habe man sich entschlossen, Klagen einzubringen: "Von 750 Kunden haben wir eine unterschriebene Vollmacht. Bis Ende des Monats werden es 2.500 sein. Wir beginnen sofort, die Klagen einzubringen."
Er rechnet vor, dass die Burgenland Energie bei Annahme eines durchschnittlichen Rückforderungsanspruches von 500 Euro etwa 100 Millionen Euro insgesamt nachzahlen müsste.
Konzern sieht Klagen "gelassen entgegen"
Burgenland Energie fühle sich "ausschließlich dem Burgenland und den Burgenländerinnen und Burgenländern verpflichtet und nicht derartigen fragwürdigen Geschäftspraktiken" hieß es dazu bereits vergangene Woche seitens des Unternehmens. Den angekündigten Klagen sehe man "gelassen entgegen". Erst vor Kurzem habe Burgenland Energie "mehrere Klagen in ähnlichen Fällen gewonnen", wurde in der Aussendung betont.
Zanger habe der Burgenland Energie angeboten, "bei einer pauschalen Zahlung für ihn selbst von zumindest (!) einer halben Million Euro und einer pauschalen Zahlung für die Kunden auf die Klagen zu verzichten", kritisierte das Unternehmen. Hierzu werde man eine Sachverhaltsdarstellung bei der Anwaltskammer einbringen, kündigte ein Sprecher gegenüber der APA an. Er betonte auch, dass es kein Vergleichsangebot von 200 Euro gegeben habe, dies "stimmt nicht".
Kommentare