Burgenland startet Datenbank für leer stehende Gewerbeimmobilien
Mit einer Datenbank für leer stehende Gewerbeimmobilien und bereits versiegelte, aber ungenutzte Flächen will die Wirtschaftsagentur Burgenland zu mehr Bodenschutz beitragen. Das Thema sei wichtig, verwies Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Freitag auf weitere Maßnahmen wie etwa interkommunale Businessparks oder die Baulandmobilisierungsabgabe. Er verteidigte außerdem die von den Bundesländern beschlossene Bodenstrategie.
"Unsere Aufgabe als Standortagentur ist es, Unternehmen ins Burgenland zu bringen und damit Arbeitsplätze zu schaffen und zur Steigerung der Wertschöpfung beizutragen", erklärte Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer Michael Gerbavsits. In den vergangenen Jahren habe auch die Vermeidung von Bodenversiegelung zunehmend an Bedeutung gewonnen: "Unser Ziel ist es, aktiv zur Reduzierung der Bodenversiegelung beizutragen und attraktive Möglichkeiten für Unternehmen zu schaffen." Die Leerstands-Datenbank standortsuche-burgenland.at ist kostenlos, jeder kann seine leer stehenden Objekte und ungenutzten Flächen einmelden oder darin nach vorhandenen Hallen, Büros oder Grundstücken suchen.
Bereits vorhandene Objekte anbieten
Schon bisher habe man bei einer Standortsuche versucht, zunächst die vorhandenen Objekte anzubieten. Es sei aber auch Realität, dass die Anforderungen der Unternehmen oft nicht mit 15 Jahre alte Hallen übereinstimmt, betonte Gerbavsits: "Wir sind aber trotzdem überzeugt, dass vieles davon nutzbar ist."
Dorner verteidigte den Alleingang der Bundesländer bei der Bodenstrategie und erklärte, dass das Burgenland beim Bodenschutz vorbildhaft sei. Der Landesrat verwies etwa auf die landwirtschaftlichen Vorrangzonen, die Baulandmobilisierungsabgabe sowie örtliche Entwicklungskonzepte und die Verpflichtung, Supermärkte nur mehr im Ortskern zu bauen.
Businessparks verteidigt
Die von den Grünen immer wieder kritisierten Businessparks verteidigte der Landesrat ebenfalls, da Betriebe oft die Anbindung an das hochrangige Straßennetz fordern. Zudem würden die interkommunalen Parks den Gemeinden Geld bringen und Arbeitsplätze schaffen. Auch Gerbavsits betonte: "Wir sind da natürlich im Wettbewerb mit anderen Bundesländern." Und Firmen würden alte Flächen oft ablehnen. Dennoch zeigte er sich optimistisch, dass vorhandene Objekte über die Datenbank neue Abnehmer finden werden.
Die Grünen zeigten sich in einer Aussendung erfreut über das Leerstandsmanagement, zumal dieses im Regierungsprogramm 2020 stehe: "Wir haben durch unsere Hartnäckigkeit bei dem Thema erreicht, dass das Land hier nach vier Jahren endlich aktiv wird", so Klubobfrau Regina Petrik, die auch auf die von den Grünen initiierte Fachtagung zum Thema Bodenschutz am 12. März in Eisenstadt verwies.
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